Whistleblower Rebels: Vom Mut zur Wahrheit
Zwanzig faszinierene Porträts von Menschen, die unter persönlichem Risiko Missstände aufdeckten, haben Benjamin und Christine Knödler in ihrem Buch "Whistleblower Rebels" zusammengetragen. Einige sind bekannt, wie Edward Snowden, der die flächendeckende Überwachung durch US-Geheimdienste öffentlich machte, oder Frances Haugen, die via Facebook über die Gefahren von Social-Media-Plattformen aufklärte. Aber auch weniger berühmte Namen findet man darunter. Ihre Geschichten kommen aus ganz unterschiedlichen Bereichen von Wirtschaft und Politik über Gesundheit und Umwelt bis zum Sport. Es sind Menschen, die ihrem Gewissen gefolgt sind, einem "inneren Kompass", wie der Wirtschaftsanwalt Eckart Seith sagt, der dem Steuerbetrug durch "Cum-Ex"-Geschäfte nachgegangen ist. Häufig riskierten sie damit harte Konsequenzen, wie Jobverlust, finanzielles Risiko, soziale Isolation und manchmal sogar Gefängnis und Folter.
Das Buch erklärt die oft komplizierten Sachverhalte verständlich für eine jugendliche Zielgruppe und geht auch auf moralische Fragen ein: Was ist der Unterschied zwischen einem Whistleblower und einem Verräter? Wann ist ein Geheimnis schützenswert und wann nicht?
Die Lektüre bietet Zeitgeschichte und politische Bildung im besten Sinne. Wenn Einzelne Sollbruchstellen in Systemen erkennen, können sie auch etwas verändern. Oft braucht es allerdings Mut, um nicht wegzuschauen, sondern Probleme öffentlich zu benennen.
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