Warten auf Gründonnerstag
Wenn die Grüne-Soße-Saison beginnt, an Gründonnerstag nämlich, bin ich selig. Frische Kräuter zu hacken und diese Frankfurter Köstlichkeit zuzubereiten, hat was von Aufbruch und guter Laune. Der Duft und das saftige Grün von Kerbel, Pimpinelle, Kresse und Co. liefern mir die Message, dass es jahreszeitlich bergauf geht.
Winter ade – kein bleiernes Grau mehr, das sich über die vielen Tage legt. Kein nasskaltes Wetter mehr, das irgendwie nie enden will. Ostern steht vor der Tür, der lang ersehnte Frühjahrsputz naht (bei uns zu Hause sieht es schlimm aus) und der Balkon wird aufs Neue bepflanzt. Alle sind voller Tatendrang.
Sogar meine Kinder. Sonst eher dem Chillen anheimgefallen, werden sie richtig aktiv. Das digitale Teufelszeug (aus meiner Sicht fraglicher gesellschaftlicher Konsens) verliert zumindest etwas an Bedeutung, und die beiden treffen ihre Freunde und Freundinnen wieder in Fleisch und Blut.
Ich bin überzeugt: Das kann nur an der Grie Soß liegen, denn sie ist das einzig Gesunde, das die beiden lieben. Richtige Frankfurter halt.
Vielleicht liegt es auch daran, dass sie nur noch halb so viel Kleidung tragen müssen wie in den Wintermonaten. Ganz egal, was der Grund ist: Hauptsache, das Leben erwacht wieder.