Neulich beim Gassigehen
Ich gebe es zu, ich habe Vorurteile. Besonders stark ausgeprägt sind sie gegen Fahrerinnen und Fahrer von SUVs. Sie wissen schon, diese tonnenschweren Kolosse, die in der Stadt eigentlich nichts zu suchen haben – und trotzdem ständig mehr werden. Oft ärgere ich mich über die urbanen Geländewagen, wenn sie auf dem Zubringer zur Frankfurter Eintracht im Riederwald viel zu schnell fahren.
Neulich war ich dort mit meinen beiden Hündinnen unterwegs und traute meinen Augen kaum. Am Straßenrand parkte ein großer SUV, der Kofferraum stand offen, und eine Frau machte sich hinter dem Wagen zu schaffen. Als ich näher kam, sah ich, dass sie Scherben auffegte. Verblüfft starrte ich sie an, vermutlich wie ein Auto.
„Überall diese Scherben“, begann die SUV-Fahrerin ein Gespräch mit mir. „Das ist richtig doof für Hunde und Radfahrer.“ Ich schaffte es gerade so, ein „Danke“ herauszubringen, bevor ich etwas beschämt weiterzog. „Wow“, dachte ich. „Die Frau hat einen Handfeger mit Schaufel im Kofferraum und sorgt sich um Hunde und Radfahrer.“
Meine Meinung zu SUV-Fahrerinnen werde ich wohl noch mal überdenken. Ich bin weiterhin für kleinere Autos, dabei bleibe ich. Aber der Mensch hinterm Steuer kann trotzdem ganz nett sein.
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