Hitzewelle: Möglichst volle Gläser und kurze Hosen
„Trinken Sie ausreichend !“ – diesen Satz hören ältere Frankfurterinnen und Frankfurter von den Mitarbeiter:innen des ambulanten Pflegedienstes der Diakoniestation Frankfurt am Main gGmbH in diesen heißen Tagen des Öfteren. Die dicke Cordhose im Schrank hängen lassen, sich leicht und luftig anzuziehen, bei der Hitze im Haus bleiben, tagsüber Rollläden und Fenster zu schließen und abends und nachts gründlich durchzulüften sind weitere Tipps.
Paul Schiebe, Geschäftsführer der Diakoniestation, nennt zudem kühlende Umschläge auf Arme, Beine, Stirn und Nacken, kühle Fußbäder oder mal einen erfrischenden feinen Sprühstoß aus der Blumenspritze. „Wichtig ist die Feuchtigkeit“, sagt Paul Schiebe. Und falls jemand unter mehreren Symptomen gleichzeitig leidet, sich schwach und schwindelig fühlt, und zudem über längere Zeit Kopfschmerzen spürt: „Halten Sie das nicht aus, rufen Sie den Rettungsdienst unter der 112 an.“
Der ambulante Pflegedienst bietet ein ganzes Paket an Hilfen an, beispielsweise auch, bei großer Hitze für seine älteren Kundinnen und Kunden einkaufen zu gehen.
Im Nellinistift im Frankfurter Holzhausenviertel heißt das Motto dieser Tage gleichfalls: „Trinken sie viel“. Bei Bewohner:innen, die bekannt dafür seien, das öfters mal zu vergessen, werde ein Trinkprotokoll geführt dieser Tage, berichtet die Leiterin dieser vom Evangelischen Verein für Innere Mission Frankfurt in Zusammenarbeit mit dem Diakonissenhaus getragenen Einrichtung, Petra Enseroth. Kühle Handtücher werden angeboten, der Nachmittagskuchen hingegen ist gestrichen, zu schwer. Stattdessen gibt es ein attraktives Getränk oder auch ein Eis. Mittags kommen leichte Speisen auf den Tischen, zwischendurch werden Salzstangen offeriert, „damit der Salzhaushalt ausgeglichen wird“, der durchs Schwitzen aus der Balance geraten kann.
Austausch der Decken wird in dem Altenheim angeboten. Wer mag, bekommt einen Ventilator ins Zimmer gestellt. „Zum Glück haben wir uns im vergangenen Winter noch mal antizyklisch welche gekauft“, erzählt Enseroth. Manche bekommen von Angehörigen Kühlgeräte, die über die Steckdose betrieben werden, vorbeigebracht.
Den Mittagsgang durch den Garten an der Cronsttenstraße im Frankfurter Holzhausenviertel gebe es nur selten. Morgens direkt nach der Körperpflege oder auch in den Abendstunden machten die Senior:innen sich dieser Tage auf, um nach den Blumen zu schauen.
Auf leichtes Textil werde geachtet, bei Bewohner:innen und Beschäftigten. „Die Dienstkleidung kann hochgekrempelt werden“, sagt Enseroth. So enden in den Hitzetagen die langen Hosen schon mal unter dem Knie.
Autorinnen: Susanne Schmidt-Lüer/Bettina Behler