„Musik verbunden mit Glauben ist ein Seelentröster“
Frau Lauterwald, Wie überbrücken Sie die Zeit, in der jetzt keine Proben und Konzerte stattfinden können?
Die Mitglieder der Posaunenchöre haben ein großes Bedürfnis, zu musizieren. Wir haben viele kreative Ideen, zum Beispiel abendliches Musizieren am Balkon, Auftritte von Einzelnen im Garten eines Altersheims, Videos, die teilweise deutschlandweit Bläser*innen zusammenbringen. Gleichzeitig bleiben viele Posaunenchöre untereinander über Zoom oder Whats-App-Gruppen in regelmäßigem Kontakt. Auch eine deutschlandweite Facebookgruppe „Posaunenarbeit im Corona-Ausnahmezustand“ hat sich gebildet.
Auch unabhängig von der aktuellen Situation haben viele Posaunenchöre, die in den 1970er und -80er Jahren gegründet worden sind, Nachwuchssorgen. Woran liegt das? Ist das gemeinsame Musizieren out?
Nein, aber die Jugend hat heutzutage so viele Angebote, sie strömt nicht mehr von alleine zu uns. Deshalb müssen wir mehr hinausgehen und uns zeigen. Viele Posaunenchöre sind in kirchenfernen Kreisen nicht bekannt.
Was kann man da tun?
Unser Pluspunkt ist der Stadtteil. da sind wir präsent, und es sind nur kurze Wege. Mit unseren wetterbeständigen Instrumenten können wir draußen spielen, etwa bei einer Gewerbeschau oder bei einem Open-Air-Konzert. Grundsätzlich und besonders in Zeiten von Corona ist noch zu sagen, dass die Musik verbunden mit dem Glauben schon immer ein Seelentröster war. Darin liegt unsere große Stärke, auch über die Grenzen der Kirchengemeinden hinaus.
Was haben Sie in Zukunft noch vor?
Wir wollen zeigen, dass Posaunenchöre offen sind für alle, die Freude an Musik haben. Unser Posaunenchor „Bonhoeffer-Brass“ in der Nordweststadt zum Beispiel will eine Ausbildung anbieten, nicht nur für Kinder und Jugendliche, sondern auch für Erwachsene.
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