„Hilfe – ein Hase"
Ostern 1979: Meine Großeltern, stolze Mitglieder eines Kaninchenzuchtvereins, schleppen mich, nicht mal zwei Jahre alt, zur allseits beliebten Osternestverteilung. Völlig naiv, weil nichts ahnend, laufe ich an Opas Hand in die Höhle des Osterhasen. Himmel.
Da steht er. Menschgroß. Und der Kopf, noch größer! Opa nimmt mich auf den Arm, was es nicht besser macht. Wir, das komische Hasending und ich, blicken uns in die Augen. Ich will weg, schnell. Ich will schreien, laut. Warum denken sich Erwachsene so etwas aus?
Überhaupt. Dieser Osterhasenkult. Es geht doch um die Auferstehung Jesu, das größte Fest im Kirchenjahr! Wo genau kommt da ein Hase ins Spiel? Okay, es ist Frühling, die Natur erwacht aus ihrem Winterschlaf und so weiter. Aber die Karnickel? Die hoppeln im Frankfurter Anlagenring das ganze Jahr übers Gras! Ich vermute, der Osterhase war eigentlich nur für das Festessen vorgesehen, und in der ganzen Story ist was schiefgelaufen. Wer weiß.
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