Eine Brise Weihnachten im neuen Buch von Zsuzsa Bánk
Verlust und Hoffnung. Naivität in einer heilen Welt. Das aktuelle Buch von Zsuzsa Bańk in gewohnt stiller Manier und mit ihrer Technik, Sprache überzustrapazieren. Langatmig und im Stil vieler, erhöhender Wiederholungen erzählt die Frankfurter Autorin von zwei Frauen und ihrem kleinen Stadtcafé. Beide mit von Verlust geprägten Biografien und einem gemeinsamen Projekt, welches sie hoffnungsvoll in die Zukunft blicken lassen soll: das kurzentschlossen gekaufte und renovierungsbedürftige Wochenendhaus im Odenwald. Ein plötzlich auftauchender, schräger Amerikaner mit deutschen Wurzeln, ebenfalls mit Verlusterfahrung. Ein überbordender Wunsch, dass kommende Weihnachtsfest in der Odenwaldruine verbringen zu wollen.
An jeder Ecke lauert Clemens, der zu früh verstorbene Ehemann der Erzählerin. Als hätte die Hauptprotagonistin keine eigene Identität, wird alles auf den verlorenen Ehemann oder die starke, zu jedem Problem eine Lösung parat habende, beste Freundin Lili reduziert.
Am Ende geht der Wunsch natürlich – Vorsicht: Kitschalarm! – in Erfüllung. An einem improvisierten Tisch mit exakt zehn Sitzplätzen sitzen zu Heiligabend alle beisammen. Am Ende tanzt der schräge Amerikaner alleine auf der Baustelle im Odenwald und aus dem Himmel schickt der verstorbene Clemens Weihnachtsgrüße.
Puh. Das war harter Tobak.
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