Was mir trotz allem Hoffnung gibt
Da brennen die Häuser, die Panzer rollen und wer immer kann, packt ein paar Habseligkeiten ins Auto und macht sich außer Landes. Nach Polen, Rumänien, überall dorthin, wo es Verwandte oder Freunde gibt. Etliche erreichen Deutschland und übernachten in Auffanglagern oder Gästebetten.
Da haben wir, was nie wieder sein sollte: Krieg in Europa. Es ist ein Elend. Menschen in Angst vor Bomben, Menschen in Trauer, verwundet, getötet oder vor den Trümmern ihrer wirtschaftlichen Existenz. Wer hätte das je erwartet? Ja, die Alten, denen die Bombennächte des Zweiten Weltkriegs die Kindheit zerstört haben, die haben die Realität von Krieg kennengelernt. „Ach Kind, wenn es bloß nie wieder Krieg gibt …!“, seufzte meine Tante.
Passend zur Weltlage befinden wir uns in der Passionszeit und kennen den strahlend leuchtenden österlichen Ausgang. Auferstehung. Das Leben überwindet den Tod. Jesus Christus ist auferstanden. Ein für alle Mal hat der Tod das Spiel verloren. Darauf läuft es hinaus – eines Tages. Und jetzt? Jetzt sammle ich österliche Hoffnungsschimmer, und davon gibt es viele! Wie schrieb der Dichter Friedrich Hölderlin: „Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch.“
Diese Hilfsbereitschaft! Da werden Hilfsgüter gekauft, gepackt, geschleppt und abtransportiert in vielen LKW-Ladungen. Das Bürgerbüro Offenbach spendet die Kaffeekasse, die Leute bieten Wohnungen, Zimmer, Gästebetten an und wollen kein Geld dafür. Unaufgefordert erscheinen Dutzende Helfer:innen und laden Kartons, fahren an die Grenze, holen Flüchtende ab und sammeln Geld. Überwältigend. Halleluja!
Die breite Basis des Protests. Tausende sammeln sich in den Städten Europas und demonstrieren gegen Willkür und Gewalt. Jung und Alt zusammen. Auch viele Russinnen und Russen.
Der Beitrag des Glaubens an einen Gott, der keinen Krieg will. Zusammenstehen, beten und nicht zuletzt das Schweigen vor Gott. Hilf! Erbarme dich.
0 Kommentare
Zu diesem Artikel wurden noch keine Kommentare verfasst. Schreiben Sie doch den ersten.