Predigen im Ehrenamt
Am 8. November wurden 16 Christinnen und Christen im Rahmen eines Gottesdienstes in der Thomaskirche in Hofheim offiziell durch Propst Oliver Albrecht in ihren ehrenamtlichen Dienst als Prädikantinnen und Prädikanten in den Dekanaten Hochtaunus, Kronberg und Frankfurt-Offenbach eingeführt. Zu diesem Kreis zählen auch Tobias Krohmer aus der Evangelischen Hoffnungsgemeinde, deren Einzugsbereich sich vom Frankfurter Westend übers Bahnhofs- ins Gutleutviertel erstreckt und Tassilo Grün, der sich in der Ginnheimer Bethlehemgemeinde engagiert.
Für dieses Ehrenamt der Wortverkündigung absolvierten die Beauftragten zunächst eine einjährige Lektoren-Ausbildung. Die anschließende Ausbildung dauerte noch einmal knapp zwei Jahre. Als Lektorinnen und Lektoren durften sie bereits Gottesdienste mit den Gemeinden auf der Grundlage von bereitgestellten Gebeten und Predigten feiern. Im Unterschied dazu dürfen sie als Prädikantinnen und Prädikanten nun selbst formulierte Gebete und Predigten dafür verwenden. Mit dieser erweiterten Ausbildung sind sie auch beauftragt, zu taufen und das Abendmahl mit den Gemeinden zu feiern. Die Ausbildungskurse beinhalten jeweils ein Gemeindepraktikum, in dem das Erlernte praktisch eingeübt und umgesetzt wird.
Oliver Albrecht, Propst für Rhein-Main, betonte im Rahmen seiner Predigt, dass es auch in schwierigen Zeiten wie der Corona-Pandemie wichtig sei, den Menschen beim Predigen zu vermitteln, dass es eine Zeit nach dem Schrecken geben und es in jedem Fall ein gutes Ende nehmen werde. „Vom Ende aller Zeiten kommt kein ,Terminator', sondern Jesus der Messias auf uns zu. Predigen heißt nichts anderes, als den Menschen diese kommende Liebe vor Augen zu halten, auch wenn sich unsere Augen auf den Schrecken konzentrieren wollen“, so Albrecht.
Er gab den frischgebackenen Prädikanten zwei Zauberworte für gelingendes Predigen mit auf den Weg, die aus dem Griechischen übersetzt „aufbauen“ und „ermahnen und trösten“ bedeuten. „Predigen packt die Menschen bei ihren Stärken und nutzt nicht ihre Schwächen aus“, sagte Albrecht. „Ermahnendes Trösten“ und „tröstendes Ermahnen“ sei Seelsorge schlechthin und beides unabdingbar in diesem wichtigen Arbeitsfeld. „So ermutigen und befähigen wir Sie heute zu aufbauender, mahnender und tröstlicher Predigt“, äußerte Albrecht. „Durch die Taufe sind wir alle zum Zeugnis und Dienst in der Welt berufen. Einzelne werden zum Dienst in der Verkündigung besonders ausgewählt. Nun werdet Ihr dazu beauftragt, Gottesdienste zu leiten“, erklärte er.
Als neue Prädikantinnen und Prädikanten im Dekanat Kronberg beauftragt wurden Anke Aßmann und Karin Heß aus der Limesgemeinde in Schwalbach, Monika Dicke aus der Kirchenggemeinde Sulzbach, Sigrid Gentz und Cornelia Köstlin-Göbel aus der Andreasgemeinde in Niederhöchstadt, Christa Ruf aus der Johannesgemeinde in Hofheim, Liane Theile aus der Thomasgemeinde in Hofheim-Marxheim sowie Oliver Kupsch aus der Matthäusgmeinde in Hattersheim-Okriftel.
Autorin: Nora Hechler, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Evangelisches Dekanat Kronberg