Ostern kann mehr als bunte Eier
Welche Bilder kommen Ihnen, wenn Sie an Ostern denken? – Häschen mit bunten Eiern auf grüner Wiese unter gelben Forsythien? Kinder, die den Garten nach Eiern absuchen? Frühstück mit der Familie? Ostern kennt schöne Bräuche. Es atmet den Geist von Optimismus und auflebender Natur.
Aber so schön das auch sein mag: Ostern kann mehr als bunte Eier. Es ist das Fest der Auferstehung. Auferstehung aber ergibt erst auf dem Hintergrund von Jesu Tod einen Sinn. Deshalb hier drei Dinge, die mir in der Passionszeit und an Ostern wichtig sind:
Die Karwoche mit ihren Gedenktagen, bevor es Ostern wird: Der Palmsonntag eine Woche vor Ostern, der an den Einzug Jesu in Jerusalem erinnert. Gründonnerstag, als Jesus das letzte Mal mit seinen Freund:innen beisammen ist und das Abendmahl gefeiert wird. Karfreitag, der Tag der Kreuzigung. Sie merken es: hier fehlt die österliche Heiterkeit, hier geht es um Leiden und Sterben. Weit weg von Osterhäschen, ganz nah dran am wirklichen Leben.
Die Musik der Passionen, die mich mitnimmt in das, was damals mit Jesus geschehen ist. Ich liebe die Matthäuspassion, besonders den Choral „Wir setzen uns mit Tränen nieder“; traurig und schön gleichermaßen! Auch im Gesangbuch gibt es wunderbare Melodien und Verse, die sich mit dem Leiden Jesu befassen. Welche kennen Sie?
Und dann – kommt Ostern! Waren Sie schon mal in einer Osternacht? – Ich kann es nur empfehlen. Es beginnt in der stockdunklen Kirche. Bibellesungen, bis am Ende die Geschichte vom Ostermorgen kommt. Das Schönste ist, wenn die brennende Osterkerze durch den Gang getragen wird und alle ihre kleine Kerze daran anzünden. Das Licht verbreitet sich und der Osterruf „Christ ist erstanden“. Nach der Kirche geht es raus ans Osterfeuer mit (je nachdem, ob es sehr spät abends oder sehr früh morgens ist) Rotwein oder Kaffee und ausgelassenem Eiertitschen: Frohe Ostern! „Der Herr ist auferstanden – er ist wahrhaftig auferstanden!“
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