Besuche bei Engeln und Einhörnern
Satsang ist ein Wort aus dem Sanskrit und bedeutet so etwas wie „Zusammensein mit einem spirituellen Lehrer zum Finden der gemeinsamen Wahrheit“. Unter dem Oberbegriff firmieren inzwischen auch in Deutschland zahlreiche Anbieter von spirituellen Kursen und Treffen, die sich in der Esoterik-Szene großer Beliebtheit erfreuen.
Der Journalist und Autor Rolf Cantzen hat in den vergangenen Jahren intensiv in dieser Szene recherchiert und zahlreiche Radio-Features dazu produziert. Auch bei Schamaninnen, Einhorn-Experten und anderen eher skurrilen Wegen zu esoterischen Wahrheiten hat er sich umgeschaut und häufig auch an Tagungen oder Einstiegs-Veranstaltungen teilgenommen.
Aus dem Material und den Manuskripten hat er nun einen kleinen Band zusammengestellt, der einen recht guten Überblick gibt über die aktuellen Entwicklungen auf dem Weltanschauungs-Markt.
Dabei ist klar, dass er selbst nicht an solche übernatürlichen Wahrheiten und „Anderswelten“ glaubt. Dennoch geht er nicht einfach denunziatorisch vor, sondern referiert eher die Positionen und Standpunkte.
Deutlich wird dabei, dass es den meisten Anbieter*innen nicht darum geht, reich zu werden. Natürlich kosten die Kurse Geld, aber das bewegt sich weitgehend doch im überschaubaren Rahmen. Durchschnittliche Management- und Business-Seminare sind jedenfalls erheblich teurer.
Nein, die Mehrheit der Menschen, die sich hier betätigen, ist wohl tatsächlich von dem, was sie verspricht, überzeugt. Und sie finden eben tatsächlich ihre Kundschaft. Interessant ist das Buch vor allem deshalb, weil es einen Einblick in die Bedürfnisse und Sehnsüchte der Menschen gibt, die solche Angebote wahrnehmen.
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