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Tatkräftig, großherzig, gläubig: Lydia war eine der ersten Getauften Europas

Jetzt ist sie da: Die neue Lydiagemeinde im Nordwesten Frankfurts, entstanden aus der Fusion von Auferstehungs- und Wicherngemeinde und der Gemeinde Hausen. Aber wer war eigentlich diese Lydia? Und warum wurde sie zur neuen Namenspatronin gewählt?

Ein Mosaik an der Lydiakirche in Philippi zeigt die Gemeindestifterin in der Mitte zusammen mit Silas, dem Reisebegleiter des Paulus, und einer Diakonin namens Posidonia. | Foto: Joachim Schäfer / Ökumenisches Heiligenlexikon (cc)
Ein Mosaik an der Lydiakirche in Philippi zeigt die Gemeindestifterin in der Mitte zusammen mit Silas, dem Reisebegleiter des Paulus, und einer Diakonin namens Posidonia. | Foto: Joachim Schäfer / Ökumenisches Heiligenlexikon (cc)

Seit vielen Jahren gab es gemeinsame Konfirmandenarbeit, seit drei Jahren wurde aktiv geplant und gearbeitet, vor 15 Monaten wurde der Name festgelegt. Und nun ist sie endlich da – die neue Lydiagemeinde. Dreißig engagierte Haupt- und Ehrenamtliche aus allen drei Gemeinden hatten die Fusion seit drei Jahren in einem Steuerungskreis und vielen Arbeitsgruppen vorbereitet. Eine neue Verwaltungsstruktur und Pfarrdienstordnung wurden ebenso breit diskutiert und gemeinsam entwickelt, wie ein neues Leitbild, der neue Name und das bunte, neue Logo in Form eines menschlichen Herzens.

Das Logo passt zu Lydia: Die Namensgeberin der neuen Gemeinde war eine wohlhabende Geschäftsfrau, von der in der Apostelgeschichte berichtet wird. Sie lebte in Philippi, einer Stadt im heutigen Nordgriechenland, und bot dort dem Apostel Paulus und seinem Begleiter Silas ihr Haus als Wohn- und Wirkungsstätte an. Lydia war eine der ersten Personen auf europäischem Boden, die sich taufen ließen. Unter ihrem Dach entstand eine Keimzelle des christlichen Glaubens: Menschen trafen sich bei ihr, um zu beten und über Gott zu sprechen. Sie war eine tatkräftige, großherzige Christin.

„Wir hatten schon früh in allen drei Gemeindebriefen um Vorschläge gebeten“, erzählt Pfarrer Holger Wilhelm. „Wir wollten keinen geografischen Namen, sondern unseren christlichen Auftrag dokumentieren.“ Entschieden haben sich die drei Kirchenvorstände dann im Oktober 2018. Von insgesamt 42 eingereichten Vorschlägen passte Lydia ihrer Ansicht nach am besten zu der neuen Gemeinde: „Wir wollen Gott zur Sprache bringen, so, wie wir von Lydia und ihrem Haus erzählen können“, sagt Pfarrer Wilhelm.

Unter der Leitung von Brigitte Bruckschen-Levin, in Öffentlichkeitsarbeit und Fundraising schon bei der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau erprobt, wurden Lydia und das neue Logo schon bald auf einer neuen, gemeinsamen Website bekannt gemacht. „Vieles hat sich bereits vor der eigentlichen Fusion gut eingespielt“, so Pfarrer Wilhelm, der zusammen mit Pfarrerin Katja Föhrenbach die neue Gemeinde leitet.

Rund 4600 Gemeindemitglieder zählt die Lydiagemeinde Frankfurt, die drei Kirchorte und viele lokale Angebote der ehemals selbständigen Gemeinden bleiben bestehen. „Die Fusion war ein langer, nicht immer einfacher Weg“, so Pfarrer Wilhelm, „aber in dieser Zeit ist viel Vertrauen und Respekt entstanden. Darauf können wir jetzt gut aufbauen.“

Am Sonntag, 26. Januar, findet in der Auferstehungskirche in Praunheim um 15 Uhr der feierliche Gründungsgottesdienst der Lydiagemeinde mit Stadtdekan Achim Knecht statt.


Autorin

Stefanie von Stechow ist Mutter von vier Kindern und freie Journalistin. Sie schreibt über Themen aus Familie, Bildung und Gesellschaft.

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