Ein etwas anderer Stadtführer: Frankfurter Orte zum Staunen und Verweilen
Kennen Sie das Wasserwerk Hinkelstein? Ich kannte es bisher nicht, habe aber seit kurzem fest vor, es demnächst mal zu besuchen. Man kann von der S-Bahn-Station Gateway Gardens dorthin wandern (und dann weiter zum Bahnhof Kelsterbach), und unterwegs auch noch eine imposante Goethe-Eiche bewundern. Von Ferne erinnert der Kuppelbau ein wenig an einen Tempel, und ich habe beim Spazierengehen gerne ein Ziel.
Dreizehn solcher Orte hat Georg Magirus in seinem eigenwilligen Stadtführer "Stilles Frankfurt" ausfindig gemacht. Ob Berger Hang, Fechenheimer Mainbogen oder Schwanheimer Düne, Frankfurt hat ja rundherum viel Grün zu bieten. Die kurzen bebilderten Texte bieten unterhaltsame Informationen: 160 verschiedene Apfelsorten wachsen am Berger Hang, was natürlich gar nicht wirtschaftlich ist! Die Schwanheimer Wiesen haben mit ihrer vielen Feuchtigkeit Bäume zum Aussterben gebracht! Im Chinesischen Garten pflanzte die Familie Bethmann schon vor 200 Jahren asiatische Pflanzen!
Sehr praktisch sind auch die Angaben, von welcher Haltestelle aus man in welcher Zeit dort hinlaufen kann - den Weg suchen muss man sich allerdings selber. Nicht alle stillen Orte sind übrigens im Grünen, auch zum Dom, zur Schirn und in die Höchster Altstadt führt Magirius seine Leser:innen.
Geplant war das Büchlein eigentlich aus Anlass des Kirchentags, als Anregung für die vielen Gäste, die der Kirchentags-Hektik mal für ein paar Stunden entfliehen möchten. Aber als Alternative zu coronamäßig bedenklichen Urlaubsreisen dient es genauso gut.
Georg Magirius: Stilles Frankfurt, Echter Verlag, 9,90 Euro.
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