Kulturcampus Bockenheim: Noch ist nichts endgültig entschieden
Die Kapelle der evangelischen Studierendengemeinde (ESG) auf dem Campus Bockenheim soll in den nächsten drei Jahren weiter so genutzt werden wie bisher, sagt Patrick Smith, seit Dezember neuer Studierendenpfarrer mit ganzer Stelle. Seit einigen Jahren finden dort hochkarätige Konzerte von Musikstudierenden statt, außerdem werden internationale junge Menschen, die ein Studium planen, aber zuvor Deutsch lernen müssen, hier beraten. Eingeweiht wurde die kleine Kirche 1952 von Martin Niemöller, dem ersten Präsident der Evangelischen Kirche Hessen Nassau. Ihm war die die Arbeit der Studierendengemeinden als Beitrag zur Entnazifizierung und Demokratisierung der deutschen Jugend sehr wichtig. Niemöller schloss einen Vertrag mit dem damaligen Universitätspräsidenten Max Horkheimer, der bis heute gilt: Die Kapelle auf dem Campus ist für die Hochschulgemeinden kostenlos. Allerdings müssen sie für die Nebenkosten und auch die Konzertverwaltung aufkommen. „Das ist schon ein beträchtlicher Haushaltsposten“, sagt Smith. Er hofft auf Synergieeffekte, falls die Hochschule für Musik in den nächsten Jahren auf den ehemaligen Campus zieht. „Wir möchten diesen Traditionsstandort schon gerne erhalten“, sagt er. „Aber wir müssen auch offen für Neues sein. Die Studierenden sind jetzt im Westend und auf dem Riedberg und wir wollen auch in Niederrad bei den Medizinern präsenter sein.“
Gesichert ist dagegen, dass das ehemalige Studierendenhaus direkt neben der Kapelle, bereits seit einigen Jahren „Offenes Haus der Kulturen“, auf dem Kulturcampus weiter bestehen wird und nach dem Willen des jetzigen Leiters Tim Schuster „ein Ort sein soll, wo wir herausfinden, wie wir als Stadtgesellschaft leben wollen“, wie er bei einer Diskussion über die Gestaltung des Kulturcampus in der evangelischen Akademie sagte. „Uns geht es um die Verzahnung von Kunst und Leben, dazu gehören auch Formen des gemeinschaftlichen Wohnens.“
Im Jahr 2011 schwärmten die Stadtoberen unter dem Vorsitz von Petra Roth von einem bundesweiten Vorzeigeobjekt mit Wissenschaft, Kunst, Kultur, Wohnen und Arbeiten. Esther Gebhard, die frühere Vorsitzende des Regionalverbandes, sprach von einer „Jahrhundertchance“ in der Stadt und mahnte, sie gut zu nutzen.
Fast sieben Jahre später wird immer noch über die Gestaltung des Areals gerungen. Das liegt zum Teil auch daran, dass die letzten Universitätsgebäude erst in 2022/23 ins Westend und auf den Riedberg verlegt werden. Aber die Zeit drängt: Für die Planung von Neubauten sind fünf Jahre nicht viel. Endlich wollen das Land Hessen und die Stadt Frankfurt dieses Jahr eine Machbarkeitsstudie erstellen.
Mit großer Wahrscheinlichkeit wird auf dem Gelände des ehemaligen Juridicums die Hochschule für Musik entstehen, die in ihren Räumen in der Eschersheimer Landstraße zu beengt ist, wie Direktor Christopher Brandt in der evangelischen Akademie darlegte. Dafür hat das Land 100 Millionen Euro zugesagt.
Ob in unmittelbarer Nähe ein „Zentrum der Künste“ entsteht, wie es sich Kulturdezernentin Ina Hartwig vorstellt, ist dagegen noch nicht entschieden. Darin soll es nicht nur Aufführungsräume für Studierenden der Musikhochschule geben, sondern im besten Fall auch Platz für das Ensemble Modern, die junge deutschen Philharmonie, sowie die Dresden Tanz Company, möglicherweise auch des Frankfurt Lab, das jetzt in der Schmidtstraße beheimatet ist.
Hartwig unterstrich, im Gegensatz zur „perfekten Kunst“ von Schauspiel und Oper am Willy-Brandt-Platz soll es ein Ort der jungen Kunst sein, ein Ort der Ausbildung, des Experiments, der Forschung und des Engagements, an dem die Tradition der Universität und der Frankfurter Schule mitschwinge. Hauptproblem ist die Finanzierung, da der Kulturhaushalt in den nächsten Jahren auch durch die Sanierung von Schauspiel und Oper belastet ist. Ob es möglich ist, ein mögliches „Zentrum der Künste“ so zu bauen, dass es als Interimsspielstätte für Oper und Schauspiel genutzt werden kann, will die Kulturdezernentin prüfen lassen.
Gesichert ist dagegen, dass das ehemalige Studierendenhaus direkt neben der Kapelle, bereits seit einigen Jahren „Offenes Haus der Kulturen“, auf dem Kulturcampus weiter bestehen wird und nach dem Willen des jetzigen Leiters Tim Schuster „ein Ort sein soll, wo wir herausfinden, wie wir als Stadtgesellschaft leben wollen“, wie er bei einer Diskussion über die Gestaltung des Kulturcampus in der evangelischen Akademie sagte. „Uns geht es um die Verzahnung von Kunst und Leben, dazu gehören auch Formen des gemeinschaftlichen Wohnens.“
Im Jahr 2011 schwärmten die Stadtoberen unter dem Vorsitz von Petra Roth von einem bundesweiten Vorzeigeobjekt mit Wissenschaft, Kunst, Kultur, Wohnen und Arbeiten. Esther Gebhard, die frühere Vorsitzende des Regionalverbandes, sprach von einer „Jahrhundertchance“ in der Stadt und mahnte, sie gut zu nutzen.
Fast sieben Jahre später wird immer noch über die Gestaltung des Areals gerungen. Das liegt zum Teil auch daran, dass die letzten Universitätsgebäude erst in 2022/23 ins Westend und auf den Riedberg verlegt werden. Aber die Zeit drängt: Für die Planung von Neubauten sind fünf Jahre nicht viel. Endlich wollen das Land Hessen und die Stadt Frankfurt dieses Jahr eine Machbarkeitsstudie erstellen.
Mit großer Wahrscheinlichkeit wird auf dem Gelände des ehemaligen Juridicums die Hochschule für Musik entstehen, die in ihren Räumen in der Eschersheimer Landstraße zu beengt ist, wie Direktor Christopher Brandt in der evangelischen Akademie darlegte. Dafür hat das Land 100 Millionen Euro zugesagt.
Ob in unmittelbarer Nähe ein „Zentrum der Künste“ entsteht, wie es sich Kulturdezernentin Ina Hartwig vorstellt, ist dagegen noch nicht entschieden. Darin soll es nicht nur Aufführungsräume für Studierenden der Musikhochschule geben, sondern im besten Fall auch Platz für das Ensemble Modern, die junge deutschen Philharmonie, sowie die Dresden Tanz Company, möglicherweise auch des Frankfurt Lab, das jetzt in der Schmidtstraße beheimatet ist.
Hartwig unterstrich, im Gegensatz zur „perfekten Kunst“ von Schauspiel und Oper am Willy-Brandt-Platz soll es ein Ort der jungen Kunst sein, ein Ort der Ausbildung, des Experiments, der Forschung und des Engagements, an dem die Tradition der Universität und der Frankfurter Schule mitschwinge. Hauptproblem ist die Finanzierung, da der Kulturhaushalt in den nächsten Jahren auch durch die Sanierung von Schauspiel und Oper belastet ist. Ob es möglich ist, ein mögliches „Zentrum der Künste“ so zu bauen, dass es als Interimsspielstätte für Oper und Schauspiel genutzt werden kann, will die Kulturdezernentin prüfen lassen.
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