Juwele der Kirchengeschichte, Teil 5: die Kirche von Nieder-Erlenbach
In Nieder-Erlenbach ist seit 1346 eine Kirche nachweisbar. Die heutige, im Kern spätgotische Saalkirche mit Maßwerkfenstern im Kirchenschiff hinter einem ehemals wehrhaften Frontturm wurde 1637 barockisiert.
Sie hat Maßwerkfenster, also typisch gotische Kirchenfenster mit filigranen Steinprofilen in geometrischen Mustern. Der viereckige spätgotische Turm hatte ursprünglich Schießscharten. Das Kirchenschiff weist im Osten einen geraden Abschluss auf. Mit der Renovierung von 1637 erhielt es an Stelle der ursprünglich flachen Decke eine korbbogenartig gewölbte Stuckdecke.
Sehenswert sind die Deckengemälde und die Emporengemälde: Die drei ovalen Deckengemälde stellen, umgeben von Rankenwerk, die Auferstehung Jesu, die Taube als Sinnbild des Heiligen Geistes und die Himmelfahrt Jesu dar. Die Empore mit dekorativen Brüstungsmalereien stammt vom Ende des 17. Jahrhunderts, die Chorempore vom Ende des 18. Jahrhunderts.
Früher besaß die Kirche einen spätgotischen Flügelaltar aus dem Jahr 1497, der allerdings 1863 für 2200 Mark an das Großherzogliche Landesmuseum in Darmstadt verkauft wurde. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts war ein Altaraufbau mit drei Tafelbildern dazu gekommen, die Abendmahl, Auferstehung und Himmelfahrt zum Thema haben. Er ist in der Kirche geblieben und befindet sich nun an der Nordwand. Dort bildet er den Hintergrund für den Taufstein aus dem Jahr 1637.
Die Kanzel mit Bildern der vier Evangelisten an der Brüstung stammt aus dem Jahr 1600. In ihrem Schalldeckel mit dem kronenhaftem Abschluss kehrt das Bild der Taube wieder, das auch schon an der Decke zu sehen ist.
Kirche Nieder-Erlenbach, Zur Charlottenburg 1, 604437 Frankfurt. Sonntagsgottesdienst: 9.30 Uhr, die Kirche ist außerdem mittwochs von 14.30-17 Uhr zum Kirchencafé geöffnet. Führungen können mit Pfarrerin Petra Lehwalder unter Telefon 06101/9893630 vereinbart werden.
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