Juwele der Kirchengeschichte, Teil 2: die alte Bethlehemkirche in Ginnheim
Am 29. August 1700 wurde die alte Bethlehemkirche in Alt-Ginnheim eingeweiht. Wie viele alte Dorfkirchen wird auch sie besonders gerne für Hochzeiten, Taufen und Konfirmationsjubiläen genutzt.
Da sie sehr klein ist, finden die Sonntagsgottesdienste der Bethlehemgemeinde normalerweise in der größeren neuen Bethlehemkirche am Fuchshohl statt. Aber in den Sommermonaten, wenn viele Gemeindemitglieder im Urlaub sind, sind die Sonntagsgottesdienste hier am Ginnheimer Kirchplatz. Auch kleine Konzerte werden in der Dorfkirche veranstaltet. Außerhalb von Veranstaltungen kann sie nicht besichtigt werden.
Die barocke Saalkirche mit flacher Decke umfasst den Altar polygonal, das heißt, es gibt keinen Chor. Die Kirche hat einen Haubendachreiter mit Stufenhelm, der zwei Glocken und die Uhr trägt. Die Zahl „1699“ über der Kirchentür erinnert an die Grundsteinlegung. In der Kirche nahmen früher die Männer auf der dreiseitigen Empore Platz, die Frauen unten im Kirchenschiff.
An der Decke ist ein neobarockes Gemälde von 1902 angebracht, es trägt die Inschrift „Halte im Gedächtnis Jesu Christum, der auferstanden ist von den Todten“ , ein Vers aus dem 2. Timotheusbrief, Kapitel 2,8. Unter der Empore sind an der Wand sieben Wappen zu sehen, sie stellen die Ginnheimer Geschichte dar: Ab 1477 gehörte Ginnheim zur Grafschaft Hanau-Münzenberg, ab 1641 zu Hanau-Lichtenberg, ab 1736 zu Hessen-Kassel und ab 1760-1785 zu Hanau als selbständigem Fürstentum unter dem Hessen-Kasseler Erbprinzen Wilhelm. 1866 kam Ginnheim zu Preußen, seit 1910 ist es ein Stadtteil von Frankfurt.
1922 erhielt die Kirche eine neue Farbgebung: Die Holzwände wurden dunkelrot, Empore, Bänke, Kanzel und Orgel grau-grün mit goldenen Linien. Zu ihrem dreihundertjährigen Jubiläum im Jahr 2000 wurde die Kirche erneut saniert und renoviert.
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