Gefährdete Bäume erkennen, bevor es zu spät ist
Im Gallus geht ein ökumenisches Projekt an den Start, das dabei helfen soll, die Bäume im Stadtteil zu schützen: Mitglieder der evangelischen Gemeinde Frieden und Versöhnung und der katholischen Gemeinde Maria Hilf beteiligen sich an dem CitizenScience-Projekt „Mein Stadtbaum Frankfurt“, das die Senckenbergische Gesellschaft für Naturforschung in Kooperation mit der Stadt Frankfurt ausgeschrieben hat. Es wird von der Stiftung Polytechnische Gesellschaft gefördert.
Die Idee: Wenn man den Zustand der Bäume zuverlässig beurteilt noch bevor Schädigungen sichtbar werden, können die tatsächlich gefährdeten Bäume gezielt und effizient bewässert und gepflegt werden. An dieser Stelle kommen die Gemeindemitglieder als "Bürgerforscher:innen" ins Spiel: Sie werden angeleitet, mit Hilfe eines Messgerätes die Photosyntheseaktivität des Baumes zu erfassen. Dies gibt Auskunft über seinen Vitalzustand und ist für den Baum völlig unschädlich.
Das Projekt findet in den Gemeinden breiten Anklang. Sowohl die zur Gemeinde gehörenden Kitas als auch Familien aus dem Kindergottesdienst haben sich angemeldet. Auch die Jugendlichen aus den Konfirmanden- und Jugendgruppen haben ihr Interesse bekundet.
Stadtbäume haben einen enormen und vielfältigen Nutzen: Sie produzieren Sauerstoff und speichern dabei das klimaschädliche CO2. Durch die Verdunstung über die Blätter kühlen sie ihre Umgebung ab. Sie spenden Schatten, verringern Lärm und bilden einen natürlichen Windschutz. Sowohl Fein- und Grobstäube als auch giftige Stickoxide werden mit ihrer Hilfe aus der Luft gefiltert. Stadtbäume bieten Lebensräume für Tiere und Pflanzen, schaffen eine messbar gesundere Umgebung und machen die Städte dadurch schöner und lebenswerter.
„Sich im Stadtteil engagieren und gleichzeitig die Schöpfung bewahren, das ist unsere Aufgabe als Christen“, sagt Pfarrerin Ursel Albrecht von der Gemeinde Frieden und Versöhnung. Naturschutz war auch schon Thema beim Weltgebetstag im März, den Frauen aller christlichen Gemeinden des Stadtteils vorbereitet hatten, ebenso wie bei der diesjährigen Fastenaktion, als jeden Freitag gemeinsam Müll im Stadtteil gesammelt wurde. „So können wir gemeinsam etwas für die Umwelt tun, und zwar nicht abstrakt irgendwo auf der Welt, sondern ganz konkret vor unserer Haustür im eigenen Stadtteil“, sagt Monika Stanossek, Pfarrbeauftragte in der Gemeinde Maria Hilf.
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