Eine Kirche für die Nordweststadt: Cantate Domino wird 50
Die Kirche Cantate Domino in der Nordweststadt (Ernst-Kahn-Straße 20) wurde 1966 eingeweiht. Ihr Baustil ist typisch für die 1960er Jahre. „Von außen ist sie als Kirche kaum erkennbar, da sie weder Turm noch Kreuz hat. Bewusst sollte sie sich von der Umgebung nicht abheben. Wie der Christ sollte sie durch das Innere und nicht durch Äußeres glänzen“ schreiben Jürgen Telschow und Joachim Proescholdt in dem Buch „Frankfurts evangelische Kirchen im Wandel der Zeit“.
„Die Saalkirche ist ein Kubus ohne Fenster. Der Innenraum erhält sein Licht durch 55 Acrylgalskuppeln. Das Licht fällt von oben ein, „der Himmel scheint in der Kirche zu sein“. Da die Wände weiß getüncht sind, ergibt sich so ein heller, lichtdurchfluteter Raum. Aus schalltechnischen Gründen bestehen die Wände aus rechteckigen Lochsteinfeldern, die die kubische Form der Kirche aufnehmen.
Den Namen „Cantate Domino“ („Singet dem Herrn“) bekam die Gemeinde erst 1980, weil sie sich besonders der Kirchenmusik widmen sollte. Vorher hieß sie Römerstadtgemeinde, weil sie für die Römerstadt und den südlichen Teil der Nordweststadt gegründet worden war, die zwischen 1962 und 1968 die Nordweststadt als Satellitenstadt für 25.000 Einwohnerinnen und Einwohner entstanden war.
Vor Kurzem ist die Kirche Cantate Domino auch in das Projekt „Straße der Moderne“ aufgenommen worden.
Im nördlichen Teil der Nordweststadt entstand zur selben Zeit ebenfalls eine neue Gemeinde, für die eine Kirche gebaut wurde: Die 1969 eingeweihte Dietrich-Bonhoeffer-Kirche ist ein monolithischer Kubus auf rechteckigem Grund aus Stahlbeton mit einer Innenschale aus Klinkern, wie Telschow/Preescholdt sie beschreiben. Architekt war Werner Neumann, der in Frankfurt noch weitere Kirchen gebaut hat: die Philippuskirche im Riederwald, die Wartburgkirche im nordwestlichen Bornheim, die Bergkirche in Sachsenhausen und die Dreifaltigkeitskirche in der Kuhwaldsiedlung.
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