Ein Apfelbäumchen für die Jakobskirche
Irgendwann ist Corona vorbei, da ist sich Hannah Richter sicher. „Es wird so viel geforscht“, sagt sie, „da kann man zuversichtlich sein“. Sie und andere Jugendliche, die dieses Jahr in der Gemeinde Bockenheim konfirmiert wurden, setzten deshalb hinter der Jakobskirche am Kirchplatz nun ein Hoffnungszeichen: Sie schenkten der Gemeinde ein Apfelbäumchen.
Die Idee hatte Marc Diegel. „Es wäre doch schade gewesen, wenn wir alle einfach so auseinander gegangen wären“, sagt der 14-Jährige. Tatsächlich ist für die 32 Bockenheimer Jugendlichen dieses Jahrgangs vieles ausgefallen: die Freizeit, die eigentlich im Frühjahr noch geplant war, vor allem aber der große gemeinsame Konfirmationsgottesdienst. Stattdessen wurden sie nach und nach in kleinen Gruppen konfirmiert.
Umso schöner, dass sich einige jetzt im November nochmal zum Bäumchenpflanzen zusammenfanden. Einen Meter achtzig hoch ist das Apfelbäumchen bereits, die Jugendlichen haben es in einer Gärtnerei ausgesucht und gekauft. Auch wenn die Zweige noch sehr dünn aussehen, es trug schon in diesem Jahr zwei Äpfel.
Dass Baumpflanzen eine schöne symbolische Aktion wäre, hat Marc Diegel übrigens nicht von Martin Luther. Erst als die Idee längst geboren war, fand er bei seiner Mutter zufällig eine Karte aus Wittenberg mit dem berühmten Zitat des Reformators, der ja gesagt haben soll: „Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.“ Das passte dann aber ziemlich gut.
Ihre Konfirmationszeit haben die Jugendlichen trotz des außergewöhnlichen Endes in guter Erinnerung. „Wir haben im Obdachlosencafé geholfen, waren in einem Bestattungsinstitut und bei Fridays for Future“, erzählt Marc Diegel, „das war alles sehr interessant.“ Und, betont Hannah Richter: „Es hatte immer einen Zusammenhang mit dem Leben heute.“
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