„Segnung homosexueller Paare widerspricht der Bibel nicht“
Von Jesus sei ihm keine einzige
Aussage zu Homosexualität bekannt, sagte Stadtdekan zu Eltz. Paulus hingegen
habe gleichgeschlechtliche Liebe zwar als wider die Natur bezeichnet, damit
aber im historischen Kontext gemeint, dass sie wider die Kultur seien, so
Pröpstin Puttkammer: Schließlich habe der Apostel auch gesagt, es sei „unnatürlich“,
wenn Männer sich die Haare schnitten.
Bei Segnungen homosexueller Paare könnte die katholische Kirche nach den Worten von Johannes zu Eltz Positionen der evangelischen Kirche übernehmen: Für „Partnerschaften, die nach sakramentalem Verständnis keine Ehe sind, kann man das evangelische Verständnis anwenden“, so der Stadtdekan wörtlich.
Nach evangelischem Verständnis verheirate man Paare überhaupt nicht, erläuterte Annegret Puttkammer, die Pröpstin für Nord-Nassau ist. Das mache die Standesbeamtin. „Wir segnen zwei, die sich lieben“, sagte Puttkammer. Das sei nicht allein auf Verbindungen zwischen Mann und Frau begrenzt.
Der Ehebegriff nach katholischem Verständnis umfasse erstens das Wohl der Gatten und zweitens die prinzipielle Möglichkeit, Kinder zu zeugen, sagte zu Eltz. Daher könne sich die katholische Kirche die Bezeichnung „Ehe“ für gleichgeschlechtliche Beziehungen nicht vorstellen. „Aber der Umkehrschluss, dass alles, was diesem Verständnis nicht entspricht, des Teufels und böse ist, ist nicht biblisch“, betonte er und wiederholte seine Forderung, dass seine Kirche Segnungen homosexueller Paare zulassen solle. Katholische Priester dürften das jedoch nur tun, wenn die Bischöfe das erlaubten. Dieser Weg sei der „Kern des Katholischen“.
Beide sprachen sich auch dagegen aus, die „Ehe für alle“ für mehr als zwei Partner oder für Verbindungen zwischen Bruder und Schwester oder zwischen Mensch und Tier zu öffnen. Niemand fordere solche Öffnungen ernsthaft, zudem wäre das ein Verstoß gegen geltendes Recht.
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