O Tannenbaum! Bäume, die Wald und Klima nicht schaden
Als ich ein Kind war, sahen wir den Weihnachtsbaum erst, nachdem am Heiligabend das Glöckchen geläutet hatte, und wir ins sogenannte Weihnachtszimmer durften. Da prangte er dann aber auch in vollem Ornat: Geschmückt mit Kugeln, Süßigkeiten, Äpfeln, Anhängern aller Art und brennenden Kerzen. Und wie gut er roch! Ein magischer Moment.
Aber heute, wo es es dem Wald nicht gut geht und wir das Gleichgewicht in der Natur dringend schützen müssen, können wir den Weihnachtsbaum nicht einfach so drauflos kaufen wie alle Jahre wieder.
Konventionell gezogene Weihnachtsbäume werden stark gespritzt zum Schaden von Tieren, Pflanzen, Gewässern und Böden, wie der Landesverband Hessen des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) warnt. Zudem nehmen Weihnachtsbaum-Monokulturen in Deutschland 50.000 Hektar in Beschlag, Flächen, die besser für echte Wälder und Nahrungsmittelanbau genutzt werden sollten. Was also tun, wenn man auf den geliebten Weihnachtsbaum nicht verzichten will?
Plastikbäume sind aus ökologischer Sicht jedenfalls keine Alternative. Die meisten sind laut BUND importiert, schlecht recycelbar und müssten zwanzig Jahre verwendet werden, um eine bessere Öko-Bilanz als ein gewachsener Baum zu erlangen. Wer auf giftfreie Bäume im Wohnzimmer Wert legt, kann aus Sicht des Naturschutzbundes Hessen eine Fichte oder Tanne in FSC-zertifizierten Forstbetrieben oder Gärtnereien kaufen, die nach Richtlinien des Naturland-, Bioland- oder des BIO-Siegels (erkennbar am sechseckigen Logo) geführt werden. Es gibt sie sogar in manchen Baumärkten.
Nachhaltiger sind allerdings mehrjährige Alternativen im Topf. Doch auch hier ist Vorsicht geboten: Mehrjährig sind nur solche Bäume, die schon im Topf gezogen worden sind, denn nur dann sind ihre Wurzeln komplett und unverletzt. Dafür kann man sie sogar mieten und nach Weihnachten zurückgeben! Und dann wieder schöpfungsbewahrenden Gewissens das schöne, alte Weihnachtslied singen: O Tannenbaum, o Tannenbaum, du kannst mir sehr gefallen.
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