Hessen-nassauische Kirche traut Homosexuelle
Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) traut ab Anfang nächsten Jahres auch Homosexuelle. Die Synode beschloss im Dezember in Frankfurt am Main mit großer Mehrheit, auch die Segnung anlässlich einer Eheschließung von Paaren gleichen Geschlechts Trauung zu nennen. Damit folgt die Kirche der rechtlichen Gleichstellung homosexueller Paare bei der Eheschließung durch den Bundestag im vergangenen Jahr. Die EKHN segnet gleichgeschlechtliche Paare seit 2002, im Jahr 2013 stellte sie die Segnung Homosexueller mit der Eintragung ins Kirchenbuch der Trauung formal gleich. Nun vollendet die Kirche die Gleichstellung auch mit der Bezeichnung.
Mit der Änderung der sogenannten Lebensordnung der Kirche schaffte die Synode auch den Vorbehalt für Kirchenvorstände oder Pfarrer ab. Sie konnten bisher mit Verweis auf die eigene Glaubensüberzeugung generell die Segnung eines homosexuellen Paares ablehnen. Nun gilt hier die gleiche Praxis wie bei allen Amtshandlungen. Pfarrerinnen und Pfarrer können sie nur im Einzelfall ablehnen, aus seelsorglichen Gründen oder wenn sie dem Verständnis der Heiligen Schrift und der Bekenntnisse widersprechen.
Vor Journalisten erklärte Jung anschließend, dass Pfarrerinnen und Pfarrer im Falle einer Ablehnung keine disziplinarischen Folgen befürchten müssten. Seit Einführung der Segnung gleichgeschlechtlicher Paare im Jahr 2002 haben nach Angaben der EKHN mehr als 320 Paare diese Möglichkeit genutzt.
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