„Toleranz üben“ – „Woher kommen wir – Migration und Toleranz“
„Toleranz üben“ lautete der Titel des Kinder- und Jugendprojekts im Rahmen der Ausstellung „Jaffa – Tor zum Heiligen Land. Migration und Toleranz am Beispiel einer historischen Hafenstadt“ im Bibelhaus Erlebnis Museum. Die fünftausendjährige Geschichte der Hafenstadt Jaffa am östlichen Mittelmeer ist ein Spiegel der wechselvollen Geschichte vom Spiel zwischen Konflikten und Frieden. Einheimische mussten sich mit häufig wechselnden Herrschaftsverhältnissen und den Verbindungen nach Übersee auseinandersetzen. Jaffa war lange Zeit der Pilgerhafen für Jerusalem und Ort der Begegnung nicht zuletzt zwischen Christen, Juden und Muslimen.
Innerhalb des Projektes hatten junge Menschen von Oktober 2013 bis Juni 2014 die Gelegenheit, anhand der Ausstellung alte Erzählungen auf ihre Aktualität zu prüfen, den Zusammenhang von Geschichte und Gegenwart zu erkennen und ihre Erkenntnisse anderen Kindern und Jugendlichen zu erzählen. In unterschiedlichen Formaten konnten sich die Jugendlichen mit Migration, Toleranz und ihrer eigenen Herkunftsgeschichte beschäftigen. Daraus entstand ein animierter Film zur Geschichte des Propheten Jona in Jaffa. Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 6 und 7 bereiteten mit den Mitteln und Methoden, die sie bei einem Workshop im Filmmuseum erarbeitet hatten, einen Trickfilm zur biblischen, wie koranischen Grunderzählung: „Jona und der Fisch“. Der Trickfilm wurde anschließend selbst Teil der Ausstellung. Sechs Schülerinnen und Schüler ließen sich zu Museumsguides ausbilden und führten Schulklassen der Jahrgänge 5 bis 10 in die Geschichten der Weltreligionen im Bibelhaus ein. Die unterschiedlichen Herkunftskulturen ihrer eigenen Familien aus der Türkei, Syrien, China und auch aus anderen Teilen Deutschlands machten die Führungen besonders authentisch und stellten die Geschichten der Religionen in den Zusammenhang von Migration und Toleranz. Gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern diskutierte Shmuel Kedi, ein in Jaffa geborener und aufgewachsener Künstler, die Situation in Tel Aviv/Yafo und Nahost.
„Woher kommen wir – Migration und Toleranz“ hieß eine von Schülerinnen und Schülern der 9. und 10. Klassen gestaltete Präsentation. Sie zeigte aus welch unterschiedlichen Herkunftskulturen ihre Vorfahren in die Mainstadt kamen. Entstanden sind daraus Plakate über die „Familien-Wege“ nach Frankfurt. Die Ausstellung wurde zum Abschluss des Kinder- und Jugendprojekts für sieben Wochen im Foyer des Bibelhauses gezeigt.