Zugespielt ... - Kolleginnen und Kollegen im Porträt

"When too perfect lieber Gott böse"

Michael Preußer arbeitet seit 2006 in der Bauabteilung des ERV. Er verantwortet die Referatsleitung Liegenschaften und Hausverwaltung und hat momentan auch die stellvertretende Abteilungs­leitung inne.

Foto: Rolf Oeser
Foto: Rolf Oeser

Wie kamen Sie zum ERV?

Preußer: Ich kam 2006 als Leiter der Haus­verwaltung in der Bauabteilung zum ERV. Aber schon davor habe ich als Student projektbezogen in der Bauabteilung gearbeitet. Dass ich zum ERV kam, war eher Zufall. Der Kontakt lief über eine Freundin meiner Frau. Ich bin katholisch sozialisiert. Aber ich habe eine große Verbundenheit zu einem solchen Unternehmen, für das Werte wichtig sind.

Welches Projekt war besonders?

Preußer: Das war ganz klar der Verkauf eines Teils des Matthäusareals im Bahnhofsviertel an einen Hamburger Investor. Das ganze Projekt, die Gespräche und Verhandlungen mit allen Beteiligten waren sehr herausfordernd und spannend und auch erfolgreich. Und auch bei der weiteren Umsetzung, die noch dauern wird, bin ich gerne dabei.


Was macht Ihnen Freude am Job?

Preußer: Die Vielfältigkeit. Vom Basisgeschäft der Vermietung und Liegenschaftsverwaltung bis hin zu Überlegungen, welche Gebäude wie erhalten, genutzt, saniert und auch veräußert werden können – das finde ich sehr interessant und komplex. Man hat zu tun mit Pfarrer:innen, Architeckt:innen und Verwaltungskolleg:innen – und das Ganze in Frankfurt und Offenbach.


Wenn Sie nicht diesen Beruf gewählt hätten, dann würden Sie ...?

Preußer: Ich wäre gerne Schauspieler geworden, aber mir hat zur rechten Zeit der Mut gefehlt. Schon in der Schule war ich in der Theatergruppe und spiele heute noch leidenschaftlich gern. Mit einer Laienschauspieltruppe führe ich regelmäßig Stücke auf. Zur Zeit sind es eher Krimistücke von Agatha Christie oder Edgar Wallace. Das Ensemble heißt „Fröhlich-Theater“ und ist regelmäßig komplett ausverkauft, was mich sehr stolz macht.


Was bedeutet Ihnen Ihr Heimatort?

Preußer: Ich bin in Koblenz geboren und bis heute mit Leib und Seele Rheinländer, obwohl ich mittlerweile länger in Frankfurt lebe, als ich dort gelebt habe – nämlich seit 1990. Ich liebe die Mosel und das deutsche Eck. Familie und Freunde leben dort. In Nicht-Corona-Zeiten fahre ich auch im Schnitt alle sechs Wochen „nach Hause“. Unser Sohn hat mir sogar ein Armband zu Weihnachten geschenkt mit eingravierten Koordinaten von Koblenz.


Und wie ist der Rheinländer an sich?

Preußer: Er ist eine Frohnatur und tolerant. Er nimmt nicht alles bierernst, auch nicht sich selbst – nach dem Motto: Leben und leben lassen.


Wovor haben Sie Angst?

Preußer: Davor Fehler zu machen. Daher hatte ich jahrelang eine Postkarte auf meinem Tisch mit dem Satz von Nam June Paik „When too perfect lieber Gott böse“.


Wofür schlägt Ihr Herz noch?

Preußer: Für Rugby! Früher habe ich selbst bei der Eintracht gespielt, heute schaue ich mir die Spiele im Fernsehen an. Mit früheren Mitspielern fahre ich aber auch gerne zu Spielen ins Ausland.


Autorin

Sandra Hoffmann-Grötsch ist Journalistin in der Öffentlichkeitsarbeit der Evangelischen Kirche in Frankfurt und Offenbach.