Zugespielt ... - Kolleginnen und Kollegen im Porträt

"Ich war einfach bereit für was Neues!"

Cornelia Gutenstein arbeitet im Evangelischen Stadtjugendpfarramt.

Cornelia Gutenstein
Cornelia Gutenstein
Was genau machen Sie im ERV?
Cornelia Gutenstein: Ich arbeite im Stadtjugendpfarramt im Referat Jugendarbeit. Das heißt für mich vor allem, der Jugend und ihren Themen, ihrer Kultur eine Stimme geben, sie laut und sichtbar machen.

Wie kamen Sie zur Kirche?
Cornelia Gutenstein: Ich habe eine durchweg positive Sozialisation mit Kirche. Die Gemeinde in der Kindheit in Wiesbaden-Biebrich war bilderbuchmäßig. Ein heimeliger Ort, an dem ich viel Freude und Gemeinschaft erlebt habe. Später in der Konfizeit arbeitete dort ein sehr cooler Pfarrer, der gut mit uns Jugendlichen konnte. Ich hab dann ehrenamtlich Jugendgruppen geleitet und gemerkt, das gibt mir was, das kann ich gut. 22 Jahre Jugendarbeit in Gemeinde und Dekanat folgten. Ein guter Spannungsbogen, aber dann hab ich gemerkt, es kribbelt wieder. Ich war bereit für was Neues.

Sie hatten aber noch ein großes Talent.
Cornelia Gutenstein: Stimmt. Ich hatte schon früh Klavier- und Gesangsunterricht und später auch ein Teilstipendium am Konservatorium und eine Solistinnen-Ausbildung zum Mezzosopran begonnen. Ich habe in einer Band, im Gospelchor und Oratorien gesungen. Das hat echt Spaß gemacht, davon konnte ich aber nicht leben und habe stattdessen Sozialpädagogik studiert. Ich würde aber gerne wieder singen und suche einen Gospelchor – vielleicht hat jemand einen Tipp?

Was macht Sie glücklich?
Cornelia Gutenstein: Zum Beispiel dieses Interview hier! Im Ernst – Glück ist doch flüchtig, es geht um die kleinen Momente. Wenn ich richtig in Kontakt mit Menschen bin und es gelingt, Dinge zu hinterfragen und immer wieder neu zu erfinden, wenn ich merke, da passiert was – das sind Glücksmomente für mich.  

Was nervt Sie?
Cornelia Gutenstein: Bei uns im Team entstehen oft tolle Ideen, was wir für die Jugendarbeit umsetzen wollen – und das am besten gleich. In demokratischen Prozessen, die ich ja auch für total wichtig halte, geht das aber nicht. Da kann ich ungeduldig werden.  

Was bedeutet Gott für Sie?
Cornelia Gutenstein: An Gott zu glauben, drückt sich für mich vor allem darin aus, anderen Menschen gegenüber zugewandt zu sein, wirklich da zu sein – in voller Güte. Und ich bin ein fröhlicher Mensch und denke positiv. Ich bin immer zuversichtlich, dass Gott mich trägt und nicht verlässt.

Was tun Sie, wenn Sie gestresst sind?
Cornelia Gutenstein: Dann schnappe ich mir unsere Hündin Molli und renne mit ihr in den Wald. Zum Bällchenwerfen – das liebt sie.

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