Zugespielt ... - Kolleginnen und Kollegen im Porträt

"Ich liebe es, mit dem Auto durch New York zu fahren."

Nicole Sicherl im Zugespielt-Interview. Sie leitet seit zwölf ehrenamtlich Jahren den Gospel-Chor der Atterberry Chapel in Frankfurt, einer internationalen christlichen Gemeinde.

Foto: Rolf Oeser
Foto: Rolf Oeser

Frankfurter Mädsche liebt USA – warum?

Sicherl: Schon in meiner Jugend hatte ich viel mit Amis zu tun. Besonders habe ich mich immer für die "Black History" und schwarze Musik interessiert. Ich spielte Gitarre, hab gesungen. Das war meine Welt. Privat und geschäftlich war ich seitdem oft da. Und ich liebe es, in New York Auto zu fahren.

Teilt Ihre Familie ihre USA-Leidenschaft?

Sicherl: Definitiv. Weil ich mich gut auskenne, die Sprache fließend spreche und mich dort absolut sicher bewege, haben mein Mann und mein Sohn immer viel Spaß in den USA. Bezeichnenderweise spielt mein Sohn auch Rugby im Hobby.

Und wie kam der Gospel in ihr Leben?

Sicherl: Mit etwa 17 Jahren habe ich mit Freunden ein Newcomer-Festival für die englischsprachige Community im Frankfurter Römer besucht, und plötzlich schallte eine unbeschreiblich schöne Gospel-Stimme durch die dortigen Hallen. Es war Pastorin Dorothy Wilson von der Atterberry Chapel mit einem Chor, die dort sang. Ich dachte nur: Wow, was für eine Stimme und Aura, was für ein Spirit. Kurz darauf sah ich den Film mit Whoopy Goldberg „Corrina, Corrina“. Der Song „This little light of mine“ hat mich umgehauen. Da wusste ich, ich will Gospel singen.

Wie ging es weiter?

Sicherl: Ich schaltete eine Anzeige, um eine kleine Gospel-Gruppe zu gründen. Eine Frau meldete sich, die ihre Freundin zu deren Geburtstag mit einem Gospelauftritt von mir überraschen wollte. Sie kannte auch noch eine weitere Person, ich nahm eine Freundin mit und es klappte so gut, dass wir als Gospel-Chor zusammen blieben und uns fortan „Sound of Gospel“ nannten.

Wie bekommen Sie neue Chormitglieder?

Sicherl: Um beim Gospel-Chor der Atterberry Chapel mitzusingen, genügt Sangesfreude allein jedenfalls nicht. Uns ist der Glaube an Gott wichtig. Gospel zu singen bedeutet, den eigenen Glauben in Musik umzusetzen und zu transportieren. Das hängt zusammen für mich. Ob ich Popsong-Karaoke mache oder Gospel in einer Kirche singe, ist ein großer Unterschied. Deshalb können wir auch nicht alle , die sich für Gospel begeistern, in den Chor aufnehmen.

Was machen Sie Hauptberuflich?

Sicherl: Ich arbeite als Medical-Admin-Assistant im Frankfurter US-Generalkonsulat. Ich habe Krankenschwester gelernt und ein Übersetzerdiplom. Quasi eine Art Betriebsarzt für Diplomaten und deren Familien. Und mein Ehrenamt als Gospel-Chorleiterin ist für Gott.

Was ist Ihr persönliches Advent-Highlight?

Ich fahre Ende November über Thanksgiving und Black Friday mit Freundinnen nach New York zum Weihnachtsshopping und Gottesdienst feiern in der Tabernakel Church in Brooklyn – da kommen sonntags 3000 Menschen in die Kirche.


Autorin

Sandra Hoffmann-Grötsch ist Journalistin in der Öffentlichkeitsarbeit der Evangelischen Kirche in Frankfurt und Offenbach.

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