Nicht in meiner Wohnung
Die Frage „Hast Du einen Geschenkewunsch?“ kann ich mir in der Regel in unserer Familie sparen. Seit Jahren stehen auf der Top-Ten-Geschenke-Liste meiner Kinder eh so gruselige Sachen wie Indoor-Schnee zum selber anrühren, fancy Schleim in Dosen oder Schnickschnack für die Nasszelle wie Badewannenfarbe oder -knete. Aber nichts, wirklich nichts, toppt meinen persönlichen Bestseller an gruseligen Geschenken im Ergebnis für Eltern. Und das ist: Achtung – „irgendwas mit Glitter“. Diese ultrafeinen und anhaftenden Gold- oder Silberpartikel kleben sich in Windeseile in allen Räumen auf alle Gegenstände und gehen nie mehr weg. Noch Jahre später finden sie sich in meinem Gesicht wieder. Und weil das so ist, werden solche Geschenke von Kindergästen oder wohlmeinenden Verwandten direkt nach dem Auspacken heimlich irgendwo versteckt, und zwar auf Nimmerwiedersehen. Oder jedenfalls fast. Wenn da nicht Ostern wäre. Denn zu diesem Fest steht ja programmatisch am Ostersonntagmorgen das gutgelaunte und ehrgeizige Suchen der Ostereier und Nester mit diversen kleineren Gaben an. Hier und da werden dann nicht nur die Ostereier wieder gefunden, sondern auch die Relikte meiner persönlichen Geschenkehölle. Da ist die Freude dann groß. Manchmal glaube ich, dass es sich um immer dieselben Gruselgeschenke handelt, die möglicherweise seit Jahren im Stadtteil kursieren und bei nächster Gelegenheit wieder eingepackt und weiter verschenkt werden. Ich wünsche allen Kolleg:innen von Herzen frohe Osterfeiertage!