Stadtsynode wählt Amina Bruch-Cincar zur Prodekanin und beschließt Haushalte für 2022
Zur Prodekanin wählten die Delegierten bei der hybriden Sitzung im Frankfurter Dominikanerkloster und an den Rechnern die 56 Jahre alte Pfarrerin der Offenbacher Gustav-Adolf-Gemeinde, Amina Bruch-Cincar. In den kommenden sechs Jahren wird die in Kleinmachnow bei Potsdam geborene, aber in Frankfurt aufgewachsene Theologin neben Prodekan Holger Kamlah Stadtdekan Achim Knecht zur Seite stehen.
Zukünftig wird Bruch-Cincar im Evangelischen Stadtdekanat verantwortlich sein für die Gemeinden in den süd-östlichen Frankfurter Stadtteilen und für die Gemeinden in Offenbach. Hinzu kommt die Koordination übergemeindlicher Arbeitsfelder wie Kirchenmusik und Altenseelsorge.
Bruch-Cincar, verheiratet, Mutter zweier erwachsener Töchter, ist seit 18 Jahren in der Gemeinde in Offenbach-Bürgel tätig. Seit Jahren engagiert sie sich auch übergemeindlich, so begleitete sie als stellvertretende Dekanin das Zusammengehen der evangelischen Kirche beider Städte und gehörte von 2019 an dem Vorstand des neuen Evangelischen Stadtdekanats Frankfurt und Offenbach an.
Zuversicht, Dialogorientierung, Interessen zu moderieren, aber auch Leitung, die den rechtlichen Rahmen verdeutlicht, nannte Bruch-Cincar als Teile ihres Selbstverständnisses. „Schlanke Prozesse, gerne auch kreative Prozesse“, seien ihr ein Anliegen. Mitten in der Gesellschaft, ob am Christopher Street Day oder bei einer Freiluft-Weihnacht, habe Kirche ihren Platz.
Als „bodenständig“, an klarer Predigtsprache interessiert und in Gemeinde verwurzelt und beheimatet, beschrieb sich die Theologin. Aktuell betreut sie neben der Gustav-Adolf-Gemeinde in Offenbach-Bürgel auch die Schlossgemeinde Rumpenheim und die Erlösergemeinde in Offenbach-Waldheim.
Bruch-Cincar erhielt 87 von 130 abgegebenen Stimmen und setzte sich mit deutlichem Vorsprung gegenüber der Frankfurter Pfarrerin für Interreligiösen Dialog, Susanna Faust Kallenberg, durch, die ebenfalls für dieses Amt kandidierte.
Haushalt des Regionalverbandes für das Jahr 2022
Jürgen Wolf, Leiter der Finanzabteilung des Evangelischen Regionalverbandes, stellte den Parlamentarier:innen den Haushalt des ERV für 2022 vor. Für den Verwaltungsteil, der für die laufenden Kosten vorgesehen ist, werden im kommenden Jahr nahezu 243 Millionen Euro (242.809.343,00) eingeplant. Für den Vermögenshaushalt sind rund 22,5 Millionen (22.517.584,00) Euro veranschlagt. Angesichts anstehender Änderungen in der Leitungs- und Fachbereichestruktur und eines Übergangs der Jugendhilfe vom Fachbereich I des Regionalverbandes zum Evangelischen Verein für Jugendsozialarbeit stellte Wolf den Versammlungsmitgliedern einen neustrukturierten Haushalt für den Evangelischen Regionalverband vor. Sowohl diesem Haushalt als auch dem des Stadtdekanats, der ein Volumen von rund 3, 8 Millionen Euro hat, stimmten die Abgeordneten mit großer Mehrheit zu.
Bericht des Stadtdekans
Mit Blick auf den Haushalt wies Stadtdekan Achim Knecht in seinem Eingangsbericht darauf hin, dass marktbedingt erhöhte Baukosten zusätzliche Ausgaben erforderten. Das betrifft unter anderem Baumaßnahmen in der Cyriakusgemeinde, bei einem Kita-Neubau in Nied und ein Bauvorhaben der Sankt Nicolai-Gemeinde, alle Frankfurt. Knecht machte aber auch deutlich, dass neue Projekte angegangen werden. Der Stadtdekan nannte dabei mehrere ökumenische Beispiele: die neue Webseite www.christliches-frankfurt.de, die in dieser Woche lanciert wurde, das geplante Tiny-Church Projekt – mit einem etwa Bauwagen großen mobilem kirchlichen Raum in der Bürostadt Niederrad Präsenz zu zeigen – sowie die anstehende katholisch-evangelische räumliche Kooperation im Stadtteil Riederwald.
„Im letzten Jahr, 2020, hatten die Kirchengemeinden in unseren beiden Städten leider 3,4 Prozent weniger Mitglieder als im Vorjahr - und die Frage, wie wir unsere Arbeit als Kirche an die weniger werdenden finanziellen Mittel anpassen, das wird uns in den nächsten Jahren noch reichlich beschäftigen“, äußerte der evangelische Stadtdekan von Frankfurt und Offenbach bei der Tagung.
Zum Thema Corona konnte er berichten, dass 90 Prozent der Mitarbeitenden geimpft seien, alle anderen bat er, dies auch zu tun. Knecht verwies mit Blick auf Weihnachten auf die jetzt schon in den Gottesdiensten geltenden G-Regeln und verwies auf den Appell des Kirchenpräsidenten der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Volker Jung, sich impfen zu lassen und die Regeln anzuwenden.
Für manche der Parlamentarier:innen war dies die letzte Sitzung. Am 22. Januar 2022 trifft sich erstmals das auf Grund der diesjährigen Kirchenvorstandswahlen neu zusammengesetzte evangelische Kirchenparlament von Frankfurt und Offenbach.