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Religionsgemeinschaften gedachten der Corona-Toten

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Vertreter:innen von acht Religionsgemeinschaften haben am 18. November in der Frankfurter Paulskirche aller Corona-Verstorbenen gedacht. Sie erinnerten an das Leid der Erkrankten und der Hinterbliebenen weltweit, lasen aus heiligen Schriften, musizierten und sprachen Gebete für sie.

In der Paulskirche gedachten acht Religionsgemeinschaften der Corona-Toten. | Foto: Wolfgang Staudt/flickr.com
In der Paulskirche gedachten acht Religionsgemeinschaften der Corona-Toten. | Foto: Wolfgang Staudt/flickr.com

„Wir wollen ein Zeichen setzen und das Miteinander der Religionen stärken“, sagte der Vorstand der Stiftung gegen Rassismus und Initiator, Jürgen Micksch. Der Beauftragte der Bundesregierung für jüdisches Leben und den Kampf gegen Antisemitismus, Felix Klein, dankte den Religionen für ihre Präsenz in der Pandemie. Sie hätten durch digitale Gottesdienste, digitales Fastenbrechen, Podcasts, Meditationen und Seelsorge ein Zeichen der Hoffnung vermittelt. „Ihre Angebote werden so gut angenommen, weil sie wichtig sind“, sagte er.

Klein verwies aber auch auf die Corona-Leugner in fundamentalistischen Gemeinden und Gruppen und erinnerte daran, dass in allen Religionen der Schutz und der Erhalt von Leben „erstes und oberstes Gebot“ sei. Deswegen dürften die leitenden Religionsvertreter „Falschinformationen und Irreführung“ nicht zulassen.

Die Bürgermeisterin der Stadt Frankfurt, Nargess Eskandari-Grünberg (Grüne), nannte die Religionsgemeinschaften „wichtige Faktoren der Nächstenliebe, der Solidarität und des Zusammenhalts“. Sie trügen zum Schutz der Menschen bei, indem sie für das Impfen und die Beachtung der Abstands- und Hygieneregeln in der Pandemie einträten, und ließen sie in der Trauer um geliebte Angehörige nicht allein. Stellvertretend für alle Hinterbliebenen sprach Rafet Öztürk, Dialogbeauftragter des türkisch-islamischen Ditib-Verbandes in Köln. Seine Mutter war im April dieses Jahres an Covid-19 gestorben. Öztürk bedauerte vor allem, dass er als ältester Sohn der Familie seine Mutter nicht angemessen auf ihrem letzten Weg begleiten konnte. „Mir fehlen die Worte für den Schmerz, den ich empfinde.“ Die Anteilnahme von seinen Glaubensgeschwistern, aber auch von seinen christlichen Freunden, sei ihm allerdings ein großer Trost gewesen.

Die Gedenkfeier wurde von führenden Persönlichkeiten von Alevitentum, Bahaitum, Buddhismus, Christentum, Jesidentum, Judentum, Islam und SikhReligion gestaltet, darunter waren der Rabbiner Julian-Chaim Soussan, die Pfarrerin für interreligiösen Dialog, Susanna Faust-Kallenberg, das Ratsmitglied der Deutschen Buddhistischen Union, Tsunma Konchok Jinpa Chodron, der Bundesvorsitzende des Geistigen Rates der Aleviten, Dede Müslüm Kaya, und die Vorsitzende des Zentralrats der Jesiden, Zemfira Dlovani.


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