Menschenrechtspreis: Pro Asyl weist auf die Situation in Ungarn hin
Der Menschenrechtspreis der Stiftung Pro Asyl geht in diesem Jahr an die beiden Vorsitzenden des „Ungarischen Helsinki Komitees“ (HHC) Márta Pardavi und András Kádár. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von insgesamt 5.000 Euro und der von dem Darmstädter Kunstprofessor Ariel Auslender gestalteten „Pro Asyl-Hand“ verbunden und wird am 8. September in Frankfurt verliehen.
Mit der Auszeichnung würdige die Stiftung die Arbeit des HHC als einer der wichtigsten Bürgerrechtsorganisationen in Ungarn für Flüchtlings- und Menschenrechte sowie für rechtsstaatliche Strukturen, teilte die Stiftung in Frankfurt mit. Das Helsinki-Komitee biete als einzige Organisation in Ungarn Tausenden Asylsuchenden eine unabhängige, kostenlose Rechtsberatung vor allem in Sammelunterkünften und den zwei „Transitzonen“ an der ungarisch-serbischen Grenze und unterstütze Klagen vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte, lobte der Stiftungsvorstand und Geschäftsführer von Pro Asyl, Günter Burkhardt.
An die politisch verantwortlichen appellierte Burkhardt, dass sie sich der „Orbanisierung Europas“ entgegen stellen sollten. „Menschen-, Bürger- und Flüchtlingsrechte müssen weiter gelten, kritische Stimmen dürfen nicht zum Schweigen gebracht werden.“
Zivilgesellschaft, Bürger- und Menschenrechte stünden unter der Regierung von Victor Orbán massiv unter Druck, hob Burkhardt hervor. „Mit antisemitischen Hetzkampagnen und restriktiven Gesetzespaketen“ wolle der ungarische Regierungschef die Arbeit zivilgesellschaftlicher Organisationen im Flüchtlingsbereich verhindern und Kritiker zum Schweigen bringen. „Sollten Orbáns Pläne Wirklichkeit werden, wäre die Arbeit des HHC und anderer Menschen- und Bürgerrechtsorganisationen existenziell bedroht und die Menschenrechte in Ungarn fundamental zerlegt“, warnte der Stiftungsvorstand.