Neue „Bibel in gerechter Sprache“ geplant
In den vergangenen Jahren seien wichtige Anfragen aus den Debatten um Geschlechtergerechtigkeit und Postkolonialismus neu erhoben worden, sagte die Professorin für Neues Testament und Theologische Geschlechterforschung an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal/Bethel, Claudia Janssen, dem Evangelischen Pressedienst (epd). So solle auch bei der Bibelübersetzung die Frage nach dem „Gendersternchen“ diskutiert werden. Infrage gestellt sei etwa auch die traditionelle Überschrift von Bibelkarten „Missionsreisen des Apostels Paulus“, da das Wort Mission aus dem Kolonialismus der europäischen Neuzeit stamme.
Jede Generation müsse das Verständnis des Bibeltextes wieder in eigene Sprache fassen und sich den Text neu zu eigen machen, betonte die Theologin. Zunächst werden nach den Worten von Janssen Mitglieder des Herausgabekreises der ersten „Bibel in gerechter Sprache“ sowie einzelne Interessenten des gleichnamigen Vereins erneut mit der Übersetzungsarbeit beginnen. Zu zentralen Bibeltexten würden verschiedene Übersetzungsvarianten diskutiert.
Die Texte und auch die Termine seien noch nicht festgelegt. In einem zweiten Schritt sollten die Übersetzungsvorschläge dem bewährten Verfahren einer Praxiserprobung im größeren Kreis unterzogen werden. Das Ziel sei eine Neuausgabe der „Bibel in gerechter Sprache“. Der Verein starte dazu eine Fundraising-Kampagne. Das Projekt werde rein durch Spenden finanziert.
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