Mit einem Mentor durch den Alltag
Der Evangelische Regionalverband Frankfurt und Offenbach zeichnete im Rahmen eines Festakts am Samstag, 2. März 2019, 18 neue ehrenamtliche Mentorinnen und Mentoren des Mentoringprojekts „Socius“ zum Ende ihrer Ausbildung aus. Die Ehrenamtlichen begleiten Flüchtlinge und Migranten im Alltag und unterstützen sie so bei der aktiven Integration in die Stadtgesellschaft. Sie helfen zum Beispiel beim Deutschlernen, bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz, bei Behördengängen oder beim Kennenlernen der Stadt. Für diese verantwortungsvolle Aufgabe haben die Ehrenamtlichen elf Monate lang an einer 60-stündigen Ausbildung teilgenommen, die vom Evangelischen Regionalverband veranstaltet wurde. Das Programm „Socius" wird durch das Amt für multikulturelle Angelegenheiten, den Flüchtlingsfonds der EKHN und die Evangelische Zukunftsstiftung Frankfurt unterstützt.
Vor dem Hintergrund einer immer rauer werdenden öffentlichen Debatte um Migration und Flucht ist die Motivation der Teilnehmenden des Ausbildungsjahres 2018 / 2019 deutlich politisch geprägt. So eint die in Bezug auf Alter, Beruf und Konfession sehr unterschiedliche Gruppe der Wunsch, mit ihrem Engagement nicht nur einen Beitrag zur Integration von Migrantinnen und Migranten sowie Geflüchteten zu leisten, sondern auch ein Statement gegen Rassismus und für eine offene und tolerante Gesellschaft zu setzen, lautet ein Resumee der Ausbilder. „Bereichernd war für mich vor allem der Austausch mit den Mentoren und Mentees und die Vielfalt an Menschen, Kulturen und Weltanschauungen, die ich dadurch kennenlernen durfte“, sagt die neue Mentorin Maja Baumeister über ihre Erfahrungen im Ausbildungsjahr.
Seit 2012 hat der Evangelische Regionalverband Frankfurt und Offenbach etwa 200 Mentorinnen und Mentoren für ihre Arbeit qualifiziert. Zirka 100 Mentorinnen und Mentoren sind derzeit in Tandems aktiv, zum Teil seit 2012. Durch die intensive Begleitung der Ehrenamtlichen und den klaren Rahmen, den der Regionalverband bietet, kann einer Überlastung und Überforderung der Ehrenamtlichen vorgebeugt werden und diese binden sich langfristig an das Projekt. Alle Mentees mit denen sie zusammen kommen sind bereits Klientinnen und Klienten der Fachdienste „Sozialberatung für Migranten“ und „Beratung und Therapie für Flüchtlinge“ im Evangelischen Regionalverband. Sie stammen vornehmlich aus Afghanistan und Syrien, aber auch aus Äthiopien und Eritrea oder dem Iran und haben oftmals Fluchterfahrung. Ihre Teilnahme an dem Projekt ist freiwillig.