Kunst und Religion - Führungen im Städel und im Liebieghaus
Zählt im Leben nur Erwerbsarbeit? Sind Malen, Schreiben, Musizieren oder Theaterspielen weniger wichtig als die Wirtschaft?
Das sind aktuelle Fragen, die David Schnell, Pfarrer für Stadtkirchenarbeit am Frankfurter Museumsufer, angesichts des Bildes „Der Weber“ einfallen, das Max Liebermann 1882 in Holland gemalt hat. Es hängt im Städel, zeigt eine Familie, Mann, Frau und Tochter, bei der Arbeit zuhause an Spinnrad und Webstuhl, und zeugt damit vom calvinistischen Arbeitsethos, der im 19. Jahrhundert typisch für Holland war.
Das Bild war Gegenstand einer Führung in der Reihe „Kunst und Religion“, die einmal im Monat in Städel oder Liebighaus stattfindet: Jeweils eine Kunsthistorikerin und ein Theologe beleuchten dabei ein Kunstwerk aus ihrer jeweiligen Perspektive - gerade das ist erhellend fürs Publikum.
Die Führungen finden trotz Corona statt. Nach vorheriger Anmeldung und Registrierung dürfen acht Menschen daran teilnehmen, sie müssen Maske tragen und Abstand halten. Aber immerhin!
Kunst ist kein überflüssiger Luxus sondern eine Art der Weltaneignung, die seit den frühsten Tagen der Menschheit essentiell für uns ist. Wir dürfen uns die Beschäftigung damit auch jetzt nicht nehmen lassen und sollten die Museen unterstützen, indem wir sie besuchen.
Nächste Termine: Donnerstag, 5. November (Städel), Donnerstag, 19. November (Liebieghaus), Donnerstag, 3. Dezember (Städel), jeweils 19.30 Uhr. Die Teilnahme an der Führung ist im Eintrittspreis enthalten. Anmeldung erforderlich. Weitere Infos.
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