Kleiner, aber in Präsenz: Der Kirchentag in Frankfurt im Mai 2021 soll stattfinden
Das Format des Kirchentags werde so angepasst, dass der Infektionsschutz gewährleistet ist, teilten die Veranstalter – der Deutsche Evangelische Kirchentag und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken – bei einer Pressekonferenz am 22. September mit: „Die einzigartige und vertraute Mischung aus Vorträgen, Podien, Gesprächen, Kulturprogramm und geistlichen Angeboten bleibt erhalten.“
Veranstaltungen werde es in Messehallen, auf Open-Air-Bühnen, in Kirchen und anderen Eventorten im gesamten Stadtgebiet geben, zum Beispiel auch am Mainkai und auf der Weseler Werft. Hier sei es möglich, auch mit Abstandsregeln einer großen Zahl von Menschen die Teilnahme zu ermöglichen. Es wird weiterhin mit mehr als 1000 Veranstaltungen gerechnet (ursprünglich waren rund 2000 vorgesehen).
Allerdings wird diesmal mit einer geringeren Anzahl von Teilnehmer*innen geplant. Nach den derzeitigen Plänen wird mit etwa 30.000 Personen gerechnet. Anders als sonst wird es keine Privatquartiere geben, da die Veranstalter dabei die Hygieneregeln nicht garantieren können. Gruppen-Übernachtungen in Turnhallen und Schulen sollen aber stattfinden. Für die übrigen Übernachtungen soll mit Frankfurter Hotels zusammengearbeitet werden, man rechnet auch mit vielen Tagesgästen aus dem weiteren Rhein-Main-Einzugsgebiet, die zuhause übernachten können.
Aktuell sind zwei Eröffnungsveranstaltungen am Mittwoch geplant, eine auf dem Mainkai und eine am Roßmarkt. Auf dem Mainkai soll es auch am Donnerstag einen zentralen Gottesdienst zu Christi Himmelfahrt geben. Zum Schlussgottesdienst gibt es noch keine konkreten Pläne. Beim Abend der Begegnung am Mittwoch soll im Frankfurter Innenstadtbereich trotz Abstands- und Hygieneregeln eine „besondere Atmosphäre“ herrschen, mit zwanzig Kirchentags-„Inseln“ vom Opernplatz bis zum Schaumainkai.
Die Pläne seien mit den einladenden Kirchen, dem Land Hessen und der Stadt Frankfurt abgesprochen, sie alle würden das Vorhaben einer Live-Veranstaltung vor Ort unterstützen. Die Alternative wäre laut der evangelischen Präsidentin Bettina Limperg gewesen, den Kirchentag ganz ausfallen zu lassen, ihn ausschließlich ins Internet zu verlegen, oder in einem Konferenz-Format abzuhalten. Diese Möglichkeiten habe das Präsidium jedoch verworfen, weil gerade der Aspekt der Begegnung für Kirchentage zentral sei. Der Austausch solle öffentlich, partizipativ und kontrovers erfolgen.
Die Corona-Pandemie habe auch inhaltlich neue Fragen und Herausforderungen ins Blickfeld gerückt: Was hält unsere Gesellschaft zusammen? Wie zukunftsfähig ist unser Wirtschaftssystem? Wie ist die Schöpfung noch zu retten? Wie wandeln sich Kirchen und unsere Art, den christlichen Glauben zu leben? Diese und andere Themen seien heute wichtiger denn je.
Für diejenigen, die nicht vor Ort dabei sein können oder wollen, würden Möglichkeiten der Interaktion und des Dialoges mit den Menschen beim Event in Frankfurt angeboten. Durch Streaming, hybride Veranstaltungen und Chatkonferenzen wird der Kirchentag also digitaler als sonst – das bietet auch eine Chance, dass Christ*innen in ganz Deutschland und darüber hinaus beteiligt sein können. Der Anteil der rein digitalen Veranstaltungen werde schätzungsweise 10 bis 20 Prozent des Programms ausmachen.
Was konkret möglich ist, wird auch davon abhängen, wie die Corona-Situation im Mai 2021 aussieht und welche Verordnungen zum Hygieneschutz dann gelten. Das detaillierte Konzept zur Durchführung einer Großveranstaltung unter Pandemie-Bedingungen werde zusammen mit dem Frankfurter Gesundheitsamt erarbeitet.
Nach 2003 und 2010 ist dies der dritte Ökumenische Kirchentag, der in Deutschland veranstaltet wird. Der Ticketverkauf startet am 1. Dezember 2020. Mehr Informationen im Internet: https://www.oekt.de/
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