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Kirche inmitten des Weihnachtsmarktes

Musik, Vespern, Panoramablick und mehr: Das Geschehen rund um Buden und Karussells prägt in diesen Wochen die Arbeit von Andrea Braunberger-Myers, Pfarrerin der Evangelischen Sankt Paulsgemeinde - gerne lässt sie sich darauf ein.

Pfarrerin Andrea Braunberger-Myers: Für sie ist der Weihnachtsmarkt ihr "Kirchplatz". I Foto: Bettina Behler
Pfarrerin Andrea Braunberger-Myers: Für sie ist der Weihnachtsmarkt ihr "Kirchplatz". I Foto: Bettina Behler

Logenplätze sind begehrt – so auch die Galerie der Alten Nikolaikirche auf dem Römerberg. An vier Terminen in der Adventszeit können Interessierte von oben herab über den Frankfurter Weihnachtsmarkt blicken. Näheres zu den Daten will Pfarrerin Andrea Braunberger-Myers nicht verraten: „Weil wir sonst den Ansturm nicht mehr bewältigen können“.

Sie bittet Interessierte, sich im Gemeindebüro der Sankt Paulsgemeinde, zu der die Kirche gehört, zu melden, um zu erfahren, ob noch einer der Plätze frei ist. Gegebenenfalls öffnet sich die schwere Holztür zur steilen Stiege gegen eine Spende. Unterstützt werden von der Gemeinde die Obdachloseneinrichtung Weser5 der Diakonie Frankfurt und Offenbach, eine Suppenküche in Argentinien und eine Einrichtung in Bethlehem. Braunberger-Myers versteht die Führungen auch als soziales Projekt, „da kommt schon einiges zusammen“.

In diesen Wochen stehe das Telefon der Innenstadtgemeinde nicht still, wegen Infos zu Veranstaltungen, „aber auch, weil die Einsamkeit in der Adventszeit noch mal spürbarer wird“, erzählt die Pfarrerin. Bei allem Trubel und ihrer Bereitschaft und Freude, den Weihnachtsmarkt in der Adventszeit „als Gemeinde zu erleben“, auch dafür nimmt Andrea Braunberger-Myers sich Zeit.

„Die Arbeitsstunden zähle ich nicht“, sagt sie. Im Kirchenraum ist in den kommenden Wochen einiges los, Betriebe, die auf den Weihnachtsmarkt gehen, fragen an, ob sie eine Führung bekommen, „klar, mache ich das“, sagt Braunberger-Myers, auch da werden gerne Spenden für gute Zwecke entgegengenommen.

Unentgeltlich ist das offene Adventsliedersingen, das ab 4. Dezember mittwochs, 17 Uhr, angeboten wird, „unsere älteste Veranstaltung“, berichtet die Pfarrerin, seit mehr als 50 Jahren gibt es das und ist äußert beliebt. Oftmals nutzten Familien das Wunschprogramm, „damit die Kinder, die Lieder kennenlernen“. Der Nachwuchs favorisiere „O, Tannenbaum“, Erwachsene „Maria, durch ein Dornwald ging“ – „vielleicht weil man das zu Hause nicht so oft singt“.

Es gibt die Adventsvespern in der Alten Nikolaikirche, samstags um 17 Uhr, die erste am 30. November, der Evangelische Posaunenchor Bergen-Enkheim tritt dann unter der Leitung von Ralf Schuh auf. Andrea Braunberger-Myers übernimmt die Ansprache. Die Woche darauf spielt der Organist der Gemeinde Sebastian Müller, Museumsuferpfarrer David Schnell gibt einen Impuls. Am dritten Advent wird der Chor „Haste Töne“ bei der Adventsvesper zu Gast sein, am vierten Advent werden die Heinrich-Schütz-Kantorei und das Blockflötenensemble der Sankt Paulsgemeinde auftreten in der Musikandacht, Braunberger-Myers übernimmt dann wieder das Textliche.

Zwei Konzerte stehen in der Adventszeit an: am Sonntag, 8. Dezember, 17 Uhr, wird unter der Leitung von Tobias Orzeszko von dem Vokalensemble Vox Aevi adventliche Chormusik geboten, am Dienstag, 17. Dezember, 19 Uhr, tritt das Frauen-Vokal-Ensemble Mainklang, Frankfurt, auf unter der Leitung von Dana Buchenau.

Neben den Besichtigungen gibt es auch anderes auf der Galerie: Mittwochs und samstags erklingen im Advent um 18 Uhr Posaunen über den Karussells und Buden. Das große Finale dann an Heiligabend, 17.35 Uhr, nach dem Großen Stadtgeläut, wenn Tausende sich auf dem Römerberg tummeln, stimmen junge Musizierende der Frankfurter Bläserschule „O, du Fröhliche“, „Stille Nacht“ und ein „Überraschungslied“ an – gewiss wird es auch ein Klassiker sein. Die Mitwirkenden oben seien begeistert, das sei keine Konkurrenz zum heimischen Fest, „die kommen mit ihren Familien“ – und reißen mit ihren Instrumenten viele mit, beim Anstimmen der traditionellen Weihnachtslieder.

Weitere Informationen unter: www.paulsgemeinde.de

Ökumenisches Adventsliedersingen in der Liebfrauenkirche inmitten des Weihnachtsmarktes

Von Samstag, 30. November, bis Sonntag, 22. Dezember, findet in der Frankfurter Liebfrauenkirche am Liebfrauenberg – unweit der Zeil – jeden Abend um 19.30 Uhr das Ökumenische Adventsliedersingen zum Weihnachtsmarkt statt, auch dabei wird die Bläserschule mit von der Partie sein. Gestartet wird der Reigen mit dem integrativen Gebärdenchor des Vereins „Lukas 14“. Die in Liebfrauen ansässigen Kapuzinermönche sowie haupt- und ehrenamtliche Personen der Frankfurter Stadtkirchen moderieren und präsentieren die jeweiligen Programme, laden auch zum Mitsingen ein. Der katholische Regionalkantor Peter Reulein organisiert und betreut mit dem Orgelteam von Liebfrauen das Ökumenische Adventssingen, das an insgesamt 23 Abenden in Folge stattfindet. Federführend ist er auch am Samstag, 7. Dezember, beim „Konzert der Kulturen“.

Der Eintritt ist beim Adventssingen jeweils frei.

Details zum gesamten Programm gibt es hier.


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Bettina Behler 337 Artikel

Bettina Behler, Medieninformation Evangelische Öffentlichkeitsarbeit Frankfurt und Offenbach