Helmut Graf hinterlässt der Jugend und anderen segensreiche Spuren
Generationen von Schülerinnen und Schülern aus Frankfurt und Umgebung haben Klassenfahrten im Haus Heliand des Evangelischen Jugendwerks (EJW) in Oberursel-Oberstedten verbracht. Der Mann, der maßgeblich dazu beigetragen hat, dass aus dem schlichten Freizeitheim in den Siebzigern eine moderne Freizeit- und Jugendbildungsstätte wurde, Helmut Graf, lange Jahre Geschäftsführer des EJW und Organisator vieler evangelischer Angebote für Kinder und Jugendliche, ist am 12. Oktober im Alter von 91 Jahren verstorben. Die Heliand-Glaubensgemeinschaft lädt am Sonntag, 3. November, Weggefährtinnen und Weggefährten von Helmut Graf zu einer Gedenkveranstaltung in das Haus Heliand ein.
Helmut Graf, gelernter Maschinenschlosser, kam im Alter von zwölf Jahren zu den Heliand-Pfadfindern in Frankfurt-Sachsenhausen, Als Jugendlicher übernahm er die Leitung von Gruppen und wuchs später vom Ehren- ins Hauptamt. Ergänzend dazu studierte Graf Religionspädagogik. In den frühen Achtzigern wechselte er vom EJW Hessen auf den Posten des Geschäftsführers des Deutschen Evangelischen Kirchentags. Nach einigen Jahren kehrte Helmut Graf an den Main zurück und übernahm die Verantwortung für die Freizeit- und Seniorenarbeit des Evangelischen Regionalverbandes (ERV).
Graf habe als Vorsitzender des Evangelischen Jugendwerks ausgleichend auf die Spannungen zwischen der offenen Jugendarbeit und der eher konservativen Verbandsjugendarbeit gewirkt, hieß es in einer Würdigung seitens des ERV anlässlich des 80. Geburtstags von Graf. Pfarrer Manfred Senft, der mehr als eine Dekade mit Helmut Graf zusammen beim EJW beschäftigt war, beschreibt den Verstorbenen als eine Person, „die segensreiche Spuren hinterlassen hat“. Er sei für „viele junge Menschen ein glaubwürdiger Zeuge des Evangeliums gewesen“. Mit Herzblut und Leidenschaft sei der überzeugte Christ seinen Aufgaben nachgegangen, so der ehemalige Kollege. Die Grafik auf seinem Schreibtisch mit den drei Begriffen „ganz-gern-gleich“, habe Helmut Graf, seine Zugewandtheit und sein Engagement, gut beschrieben, sagt Manfred Senft.
Aus der ersten Ehe Grafs sind drei Kinder hervorgegangen, eine Reihe an Enkeln und Urenkeln. Die Familie schrieb in der Traueranzeige: „Sein Leben war bestimmt von großem Engagement für die Belange der Jugend, für Fragestellungen und Aufgaben in der evangelischen Kirche“ und bat um Spenden für Haus Heliand.