Aktuelles

Evangelische Kirche und Diakonie sind mit einem Truck beim CSD dabei

von

Auf vielerlei Weise gibt es evangelische Präsenz beim Christopher Street Day – bei der Demonstration am 10. August in der Frankfurter Innenstadt, aber auch in Form von Gottesdiensten und Veranstaltungen.

Unter dem Motto "Liebe tut der Seele gut – extrem!" nehmen die Evangelische Kirche Frankfurt und Offenbach und die Diakonie Frankfurt und Offenbach am CSD 2024 teil.
Unter dem Motto "Liebe tut der Seele gut – extrem!" nehmen die Evangelische Kirche Frankfurt und Offenbach und die Diakonie Frankfurt und Offenbach am CSD 2024 teil.

„Liebe tut der Seele gut“ – dafür steht der evangelische Stadtdekan Holger Kamlah ein. „Eine Partnerschaft, die von Liebe und Verantwortung getragen ist, stärkt und trägt. Das gilt für Menschen egal welcher sexuellen Orientierung. Als Evangelische Kirche in Frankfurt und Offenbach setzen wir uns für die Akzeptanz sexueller Vielfalt ein: Lasst die Menschen glücklich werden!“.

Nach dem schwungvollen Auftakt 2023, starten die Evangelische Kirche und Diakonie beim Christopher Street Day 2024 am Samstag, 10. August, um 12.30 Uhr, am Mainkai in Anknüpfung an das diesjährige CSD-Motto mit einem Truck unter dem Motto „Liebe tut der Seele gut –extrem!“ zur Demonstration durch die Frankfurter Innenstadt. Viele evangelische Einrichtungen, Verbände und Engagierte machen mit, zum Beispiel der Evangelische Verein für Jugendsozialarbeit, die jugend-kultur-kirche sankt peter, das Evangelische Frauenbegegnungszentrum EVA, das Stadtjugendpfarramt und response - Beratung für Betroffene von rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt. „Wir freuen uns schon riesig“, sagt Tanja Botthof, von Anfang an beim Frankfurter CSD dabei und im kirchlichen Vorbereitungsteam aktiv.

Liebe ist Gottes beste Erfindung

Nulf Schade-James, evangelischer Pfarrer im Gallus, singt, tanzt und feiert seit vielen Jahren auf dem CSD in Frankfurt. „Ohne Liebe können wir nicht leben. Liebe macht keinen Unterschied, sie fragt nicht 'bist du hetero, schwul, lesbisch, queer'. Liebe ist was sie ist und liebt wen sie will. Und sie ist Gottes beste Erfindung. Ja, mehr noch – Gott ist die Liebe, das ist echt extrem liebevoll!“, sagt der evangelische Geistliche.

Lasst die Menschen glücklich werden

Der Christopher Street Day mit dem Motto „Wir sind extrem liebevoll“ wird in Frankfurt vom Donnerstag, 8. August 2024, bis zum Sonntag, 11. August, an der Konstablerwache gefeiert. Schrilles und Buntes, Party und Spaß gehören dazu. Aber auch die Forderung, die LGBTIQ+ Communities sichtbarer zu machen und ihre Rechte zu stärken. Denn auch in Frankfurt, der Stadt der Vielfalt, gibt es queerfeindliche Angriffe und Beleidigungen. Die Evangelische Kirche und Diakonie Frankfurt und Offenbach halten mit ihrer Arbeit und ihren Angeboten, die allen gleichermaßen gelten, dagegen: „Diakonie ist gelebte Nächstenliebe. Eine solche Liebe macht keine Unterschiede zwischen Menschen – egal, wen und wie sie lieben, woher sie kommen oder was sie glauben. Dafür stehen wir täglich mit unserer Arbeit ein. Um das zu zeigen, sind wir auch in diesem Jahr wieder mit dabei und freuen uns schon drauf,“ sagt Diakoniepfarrer Markus Eisele.


CSD-Gottesdienste

Die Evangelische Kirche beteiligt sich nicht nur mit einem Truck, sondern lädt auch zu mehreren CSD-Gottesdiensten und weiteren Veranstaltungen ein.

Am Freitag, 9. August 2024, um 19.30 Uhr, gibt es in der evangelischen Lutherkirche, Martin-Luther-Platz 1, Nordend, einen ökumenischen Gottesdienst unter dem Titel „Gott ist extrem + liebevoll“. Goluboy Wagon, ein russischsprachiger LGBT*-Verein für das Rhein-Main-Gebiet, wird darin eine zentrale Rolle spielen. Neben Beratung und Unterstützung für Eingewanderte, verfolgt der Verein das Ziel: „Wir wollen die Sichtbarkeit der russischsprachigen LGBT*-Gemeinschaft erhöhen. Wir wollen auch das politische und öffentliche Bewusstsein für die Bedürfnisse der russischsprachigen LGBT* schärfen.“ Seit einigen Jahren schon ist „Goluboy Wagon“ bei der Frankfurter CSD-Demonstration mit unterwegs. Selbst aus Berlin reise ein Mitglied dieses Vereins an und beteilige sich an dem Gottesdienst, berichtet Gunter Volz, Pfarrer für gesellschaftliche Verantwortung im Evangelischen Stadtdekanat Frankfurt und Offenbach, der zusammen mit Gemeindepfarrer Stefan Rost und anderen den ökumenischen Gottesdienst vorbereitet. Nicht nur aus Russland, auch aus der Ukraine stammten die in dem Verein Engagierten, erzählt Volz. Er ist entsetzt, wie die Russisch-orthodoxe Kirche, „die LGBTIQ+-Community mit Füßen tritt“. Von einem Freund aus der Ukraine und anderen wisse er aber auch, dass in deren Heimat Menschen ebenfalls auf Grund ihrer sexuellen Orientierung unterdrückt werden. „Das ist ein blinder Fleck“, sagt Gunter Volz. Dem Pfarrer für gesellschaftliche Verantwortung ist es wichtig, dass der CSD „Stachel im Fleisch ist“ und als Gelegenheit genutzt wird, auf Diskriminierung aufmerksam zu machen. Bei den Verhandlungen bezüglich eines EU-Beitritts der Ukraine müsse an solchen Punkten nachgehakt werden, betont Volz.

Am Samstag, 10. August, um 19.30 Uhr, feiert die Projektgemeinde am „Frankfurter Engel“ auf dem Klaus-Mann-Platz, Kreuzung Schäfergasse/ Alte Gasse, einen Open-Air-Gottesdienst zum CSD. Der „Frankfurter Engel“ erinnert an die Verfolgung Homosexueller in Frankfurt.

Am Sonntag, 11. August, um 10 Uhr, beginnt ein Gottesdienst zum CSD mit Pfarrer Nulf Schade-James in der Friedenskirche der Evangelischen Kirchengemeinde Frieden und Versöhnung, Frankenallee 150, im Gallus. Die Predigt hält der ehrenamtliche Stadtrat Christian Setzepfandt, Vorstandsmitglied der Frankfurter Aidshilfe, seit langem in der Schwulenbewegung engagiert und vielen auch als einer der kompetentesten Frankfurter Stadtführer bekannt.

Am Sonntag,11. August um 16 Uhr, startet ein ökumenischer CSD-Gottesdienst im Dom St. Bartholomäus in der Innenstadt, dort wird der an AIDS Verstorbenen gedacht.


CSD-Veranstaltung im Evangelischen Frauenbegegnungszentrum EVA

Am Samstag, 10. August, ab 18 Uhr, bietet das Evangelische Frauenbegegnungszentrum EVA, Saalgasse 15, einen FLINTA* OPEN SPACE zum CSD an. Kommt gerne nach der CSD-Demo ins EVA, um gemeinsam Spaß zu haben, sichtbar und stolz zu sein, neue FLINTA* kennenzulernen, euch über das Thema „queer sein“ auszutauschen oder nach einem langen Tag einfach auszuruhen. Natürlich kannst du das EVA auch als „Rastplatz“ nutzen, um anschließend zu anderen Partys weiterzuziehen. Bei gutem Wetter wird auch gegrillt!

FLINTA* bedeutet Frauen, Lesben, Inter-, nichtbinäre, Trans- und agender Personen.

Kosten: Eventuell für Essen und Getränke.
Ohne Anmeldung, zur besseren Planung aber gerne unter 069 920708-0 oder online unter www.eva-frauenzentrum.de Bescheid geben.


Schlagwörter

Autorin