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Erntedank – aber nicht nur das

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Erntedank – auch im urbanen Raum wird dieses Fest zu Beginn des Herbstes gefeiert, traditionell am ersten Sonntag im Oktober. Doch auch die Sonntage davor und danach sind ein guter Anlass, um dankbar darauf zu schauen, was die Natur beschert hat, aber auch auf die Verantwortung, die die Menschen haben für den Erhalt der Schöpfung. Früchte der Felder und Blumen aus den Gärten sorgen für bunt geschmückte Kirchen zu Erntedank.

Erntedank  I Foto: Colourbox
Erntedank I Foto: Colourbox

Einige Beispiele für Erntedankfeiern in Frankfurt: Die Evangelische Hoffnungsgemeinde, ansässig zwischen Westend, Gutleut und Bahnhofsviertel, lädt bereits am Sonntag, 24. September, dazu ein, „Erntedank“ zu begehen. Auberginen, auch Tomaten und Blumen aus eigenem Anbau werden den Altar schmücken, wenn von 11 Uhr an unter dem Motto „dankbar“ im Hoffnungsgarten neben der Matthäuskirche, Friedrich-Ebert-Anlage 33, Pfarrerin Annegreth Schilling und Pfarrer Andreas Klein Gottesdienst feiern. Für die Musik sorgen Gerald Ssebudde an den Tasten sowie der Kinderchor unter Leitung von Gabriele Hierdeis, auch die Frankfurter Bläserschule wird vertreten sein.

Im „Hoffnungsgarten“ wird anschließend gefeiert – ein Gemeindefest für alle Generationen anlässlich des zwanzigjährigen Jubiläums der Gemeinde. „Wir sind dankbar für das Bestehen“, sagt Pfarrerin Annegreth Schilling. Und: „Wir sind dankbar, dass die Gemeinde immer wieder bereit ist, aufzubrechen“, der Hoffnungsgarten, der in diesem Frühjahr angelegt wurde, sei ein Beispiel dafür. Statt grimmig auf das Bauprojekt zu warten, sei gesät und geharkt worden (mehr dazu). Kürbissuppe, Kuchen, Spiele für Kinder und so einiges mehr soll es zum Erntedankfest geben.

Schilling will aber nicht verhehlen, dass die Gemeindearbeit mit den Lasten der Menschen konfrontiert ist und sich ihnen stellt. „Ein harter Boden“ sei es, im Gutleut und rund um den Bahnhof. Gemeindeprinzip sei es, nicht so zu tun, als bestehe das Jahr aus eitel Sonnenschein. Zum Zugewandtsein gehört auch der Betrieb der Caféstube Gutleut, wo es rund ums Jahr günstiges Essen, aber auch Gelegenheit zu Gemeinschaft gibt.

Ans Ende – auf den 8. Oktober, 10 Uhr, hat die Evangelische Kirchengemeinde Bornheim den Erntedankgottesdienst gelegt, der Heilandskindergarten wird mitwirken. Gängig ist jedoch der Sonntag davor. In Seckbach wird am 1. Oktober in der evangelischen Marienkirche um 10 Uhr Erntedank begangen, in der Fechenheimer Melanchthonkirche geht Pfarrer Arne Zick mit seinem Team an ebendiesem Sonntag um 10.30 Uhr der Frage nach „Wir bewahren die Schöpfung!?!“. Ein „Mittendrin-Gottesdienst“ wird am 1. Oktober für 11 Uhr in der Unterliederbacher Stephanuskirche annonciert. Im Anschluss daran gibt es ein Mittagessen. Erntegaben können hier wie andernorts abgegeben werden für den Schmuck des Altarraums. Weggeschmissen wird in der Regel nichts, Kitas profitieren, aber auch andere, in Unterliederbach beispielsweise soll es die Frankfurter Tafel sein.

Nieder-Erlenbach, Griesheim, Nied, auch sie zählen zu den evangelischen Gemeinden, die den 1. Oktober für Erntedank ausgewählt haben. In der Frankfurter Innenstadt, wo es eher Asphalt statt Äcker gibt, begehen die Gemeinden gleichfalls Erntedank. Die an der Hauptwache ansässige Sankt Katharinengemeinde beispielsweise am 1. Oktober um 10 Uhr, mitwirken werden die Kindertagesstätten der Gemeinde.

Auch die Erlösergemeinde in Oberrad hat das traditionelle Datum gewählt, obgleich Pfarrerin Anne Helms angesichts des bevorstehenden 3. Oktobers fürchtet, dass manche Kurzurlaube einlegen. Traditionell umgibt den Altar der Melanchthonkirche üppiger Schmuck aus den Betrieben des „Gärtnerdorfs“. Doch die Zahl der Unternehmen gehe zurück, jüngere Generationen suchten sich andere Branchen aus, anstatt die Kräuter der Grünen Soße anzubauen. Zwei, drei Gärtnereien seien der Gemeinde eng verbunden, erzählt die Oberräder Pfarrerin.

Die Gemeinde lässt sich nicht verdrießen, „Wer anderen eine Blume sät … blüht selber auf“, lautet das Motto von Erntedank 2023 hier. Bestimmt wird die Melanchthonkirche bei dem Gottesdienst um 11 Uhr schmuck aussehen, anschließend gibt es ein Gemeindefest, das um 15 Uhr mit einem Konzert des Vocalensembles endet. Was Neues hat sich Helms mit ihrem Team für das Nachmittagsprogramm ausgedacht, der Zauberer „Mister Sunrise“ wird um 13 Uhr auftreten. „Ich bin gespannt, ob er mit Gemüse was zaubert“, natürlich kein Menü – Zwiebelkuchen und Waffeln gibt es am Buffet – sondern Überraschendes und Ungewohntes, Helms würde sich freuen.


Beispiele für Erntedankgottesdienste und -feiern Offenbacher Kirchengemeinden

Bereits am Sonntag, 24. Oktober 2023, lädt die Stadtkirchengemeinde, Herrnstraße 44, Innenstadt um 11 Uhr zu einem Erntedankgottesdienst mit Abendmahl ein.

Zu den Evangelischen Kirchengemeinden, die am 1. Oktober dieses Fest begehen, zählt die Gustav-Adolf-Gemeinde in Bürgel, Langstraße 62. Sie lädt für 10.45 Uhr zu einem Familiengottesdienst ein, Pfarrer Jonathan Stoll gestaltet ihn unter Mitwirkung der Kita-Kinder. Sowohl die Evangelische Markus-Gemeinde als auch die Evangelische Kirchengemeinde in Bieber verknüpfen am 1. Oktober Erntedank mit einem Gemeindefest. In der Markus-Gemeinde, Obere Grenzstraße 90, geht es um 10.30 Uhr los. Später wird gefeiert mit Kaffee und Kuchen, Kinderschminken, Tanz und Musik sowie einem Bücher- und Stöbermarkt. Die Erntegaben, die in der Gemeinde am Freitagvormittag abgegeben werden können, sollen der Offenbacher Tafel im Nachhinein zu Gute kommen. Dies ist nur ein Beispiel, auch andernorts wird die Dekoration in der Regel weitergegeben an soziale Einrichtungen und verarbeitet. Die Evangelische Kirchengemeinde in Bieber, Aschaffenburger Straße 54, feiert regelmäßig ihren Gottesdienst um 10.30 Uhr. Am Erntedanksonntag, 1. Oktober, folgt die Gemeindeversammlung, anschließend wird das Gemeindefest gefeiert.

Sowohl die Friedenskirchengemeinde als auch die Mirjamgemeinde laden für den 8. Oktober ein. In der Friedenskirchengemeinde, Geleitsstraße 104, beginnt der Familiengottesdienst um 10.15 Uhr, Kinder können sich während der Predigt auf ein eigenes Programm mit Spielen und Basteln rund um Erntedank freuen. Um „Unser tägliches Brot“ geht es am 8. Oktober in dem Gottesdienst um 11 Uhr im Paul-Gerhardt-Haus der Evangelischen Mirjamgemeinde, Lortzingstraße 10. Zu den Mitwirkenden zählt der Kinderchor. Im Anschluss an den Gottesdienst mit den Pfarrerinnen Louisa Frederking und Johanna Bergner, wird Suppe offeriert.

Nicht nur in den Gemeinden wird Erntedank begangen: Die Mirjamgemeinde beispielsweise hat für den 4. Oktober, 9.45 Uhr auch einen Erntedankgottesdienst im Alten- und Pflegeheim Sankt Ludwig organisiert.


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