Der Sponsor wechselt, die Kapelle bleibt
Die Kirche will gerne überall mitspielen. Vor allem dort, wo wirklich gespielt wird. Da ist sie mittendrin und nicht nur dabei. Seit 2007 gibt es deshalb auch eine kleine ökumenische Kapelle im...
Ja, an dieser Stelle wird es schwierig. Denn wo? Im Waldstadion, in der Commerzbank-Arena oder, so ab heute der offizielle Name, im Deutsche Bank Park? Auf der Facebook-Seite wurde schon gestern aus der „Kirche in der Commerzbank-Arena“ die „Kirche im Deutsche Bank Park“. Das Icon spricht allerdings noch von der Kirche in der Arena, und die Internetadresse lautet @KircheImStadion. Alles nicht so einfach.
Aber ehrlich: „Kirche im Deutsche Bank Park“? Gut, Eintracht Frankfurt kann den zweistelligen Millionenbetrag für den Verkauf der Namensrechte gebrauchen. Aber muss die Kirche da mitziehen? Selbst Propst Oliver Albrecht reagierte spontan und schrieb auf Facebook, dass man doch „mutig“ den Namen in „Kapelle im Waldstadion“ hätte ändern können. Fraglich ist aber, ob die Verträge das zulassen. Die Nutzungsrechte schreiben wohl vor, dass der Namenssponsor auch von der Kirche genannt wird.
Die Sponsoren haben es aber auch schwer. Ich jedenfalls bin die letzten 15 Jahre immer ins „Waldstadion“ gegangen und habe auch sonst niemanden getroffen, der in die Commerzbank-Arena fuhr. Im Herzen eines jeden Frankfurters und jeder Frankfurterin bleibt das Stadion im Stadtwald eben doch es „unser Waldstadion“, ganz egal was sie in meterhohen Lettern oben auf das Dach schreiben.
1 Kommentar
"Kirche in der Arena" bleibt "Kirche in der Arena" Es hat einigen Protest gegeben. Dass die Frankfurter Stadionkapelle zum 1.7. den Wechsel der Anschrift mit vollzogen hat, führte zu Einsprüchen und manchem Sarkasmus. Dabei ist doch eigentlich klar: Wenn eine Straße umbenannt wird, kann doch niemand auf die alte Anschrift beharren. Dankbar hat unser Stadionpfarrer Eugen Eckert die Beratung durch Propst Oliver Albrecht angenommen und inzwischen auch das Gespräch mit Verantwortlichen im Stadion gesucht. Die daraus resultierende Verabredung heißt: Der seit 2007 eingeführte Namen für die Stadionkapelle bleibt. Sie trägt weiter den Namen "Kirche in der Arena", angesiedelt im Deutsche Bank Park. "Kirche in der Arena" ist theologisch gut begründet. Das Wort "Arena" bedeutet "Sand". Sand war nötig, um das Blut zu binden, das bei Gladiatorenkämpfen in den ersten Jahrhunderten nach Christus geflossen ist. Für viele Christen, so auch Kirchenvater Augustin, war die Arena ein Gräuel. Nicht selten wurden Mitglieder der jungen Christengemeinden bei solchen Kämpfen den Löwen vorgeworfen. In einer Arena den Glauben an den dreieinigen Gott zu bekennen, ist bis heute nicht selten eine Mutprobe. "Kirche in der Arena" ist auch historisch gut begründet. Zur Finanzierung der Frankfurter Stadionkapelle in der Commerzbank-Arena hat die gleichnamige Bank einen erheblichen Beitrag geleistet. Auch das sollte in der Erhaltung des eingeführten Namen gewürdigt bleiben.