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Auftakt der Kampagne für wohnungslose Menschen

Die Diakonie Frankfurt und Offenbach ruft ab sofort zum Spenden auf. Schon kleine Beträge können erhebliche Wirkung haben.

Elisabeth de Francesco hat ihr ganzes Leben lang gearbeitet und lebte trotzdem für eine Weile auf der Straße. Foto: Christoph Boeckheler.
Elisabeth de Francesco hat ihr ganzes Leben lang gearbeitet und lebte trotzdem für eine Weile auf der Straße. Foto: Christoph Boeckheler.

Sie ist verschwunden, die junge Frau, die vor ein paar Wochen in der Nähe der Frankfurter Staufenmauer Geld zum Überleben sammelte und zum Dank schöne Papierblüten mit Glitzersteinen verschenkte. Auch die Frau mit den blauen Augen, die unweit der Konstablerwache Passanten ganz beiläufig zuruft: „Haben Sie Geld für Essen?“ ist seit ein paar Tagen nicht mehr zu sehen. Zwischen 300 und 400 Menschen leben in Frankfurt auf der Straße, schätzt die Diakonie Frankfurt und Offenbach. Die Dunkelziffer ist hoch. Weitere rund 3800 Menschen leben in verschiedenen Unterkünften, sind also wohnungslos. In Offenbach sind rund 470 Frauen und Männer im Auftrag der Stadt in Unterkünften untergebracht. Und auch in Offenbach am Main leben Männer und Frauen draußen. Sie zu schützen und zu unterstützen ist die Aufgabe der Wohnungslosenhilfe der Diakonie Frankfurt und Offenbach. Angesichts dieser Herausforderungen startet die Wohnungslosenhilfe der Diakonie Frankfurt und Offenbach ab sofort ihre Winterspendenkampagne, in der Hoffnung, dass sich möglichst viele großzügige Spenderinnen und Spender beteiligen, um Schutz und Unterstützung für die Betroffenen zu ermöglichen.

Schlafsäcke und warme Getränke
Straßensozialarbeiter:innen laufen durch die Stadt, um Menschen aufzusuchen. Sie bieten ihnen Schlafsäcke und Isomatten an, warme Getränke und Gespräche. Und sie laden sie ein, ins WESER5 Diakoniezentrum im Frankfurter Bahnofsviertel oder den 17-Ost Tagestreff für Frauen in der Nähe des Zoos und die Teestube in Offenbach zu kommen, denn dort gibt es weitere Hilfen. Sei es Kleidung oder ein Schlafplatz. Seien es Mahlzeiten und Schließfächer, um nicht alles mit sich tragen zu müssen. Sei es eine Adresse, um überhaupt mit Ämtern in Kontakt treten zu können.

„Ich glaub selber nicht, was ich geschafft habe“
Auch Elisabeth de Francesco fand Hilfe bei der Diakonie. Sie war schon auf dem Weg in ein anderes Leben, die Wochen auf der Straße im Bahnhofsviertel hatte sie schon hinter sich. Aber sie brauchte eine Bleibe und sie brauchte Unterstützung, um mehr Ordnung in ihr Leben zu bringen. Nach dem Einzug bei „Lilith - Wohnen für Frauen“ und vielen Beratungsgesprächen sagt sie: „Ich glaub selber nicht, was ich geschafft habe.“ Denn inzwischen hat sie mit Unterstützung ihrer Sozialarbeiterin eine eigene Wohnung in Frankfurt gefunden und macht eine berufliche Qualifizierung. „Wenn Du wirklich Hilfe möchtest, hier findest Du sie“, sagt die 60-Jährige.

40.000 Besucher:innen im Tagestreff
Das Leben auf der Straße wird rauer, Gewalt und Respektlosigkeit gegenüber obdachlosen Frauen und Männern nehmen zu, berichten die Sozialarbeiter:innen der Diakonie. Auch psychische Erkrankungen und Suchterkrankungen von Menschen, die auf der Straße leben, steigen an. 2022 suchten sie rund 3900 Mal Menschen auf der Straße auf. Sie trafen Männer und Frauen, die verwahrlost waren oder von Nahrungs- und Flüssigkeitsmangel gezeichnet. In den Tagestreff des Diakoniezentrums WESER5 kamen 2022 knapp 40.000 Besucherinnen.

Schon kleine Summen bewirken Gutes
„Unser Ziel ist es, Menschen zu ermutigen, damit sie wieder Fuß im Leben fassen können,“ sagt Diakoniepfarrer Markus Eisele. In ihrer diesjährigen Wohnungslosen-Kampagne bittet die Diakonie Frankfurt und Offenbach um Spenden für ihre Arbeit mit obdachlosen und wohnungslosen Menschen. „Schon kleine Summen bewirken Gutes“, sagt Markus Eisele, „danke für Ihre Spende. Sie zeigt Menschen in Not, dass sie nicht vergessen werden.“

www.diakonie-frankfurt-offenbach.de

Spendenkonto:

Diakonie Frankfurt und Offenbach
DE 11 52 060 41 00 10 4000 200
BIC GENODEF1EK1
Stichwort: Obdachlosenhilfe 24


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Autorin

Susanne Schmidt-Lüer ist Mitglied der Stabsstelle Kommunikation, Marketing und Fundraising des Evangelischen Regionalverbandes Frankfurt und Offenbach. Sie schreibt auch als freie Autorin, vor allem über Sozialpolitik, Kirche, Alter und wirtschaftspolitische Themen.