Ökumenisches Gedenken an das Bombardement Frankfurts
Am 22. März 1944 fielen infolge von Luftangriffen große Teile der Frankfurter Altstadt in Schutt und Asche. Rund 1000 Männer, Frauen und Kinder kamen dabei ums Leben. An dieses Bombardement erinnerte gestern Abend eine Andacht mit dem evangelischen Stadtdekan Achim Knecht und dem katholischen Stadtdekan Johannes zu Eltz in der evangelischen Sankt Katharinenkirche an der Frankfurter Hauptwache. „Zum Gedenken an diesen Abend vor 79 Jahren und zur Bekräftigung unserer bleibenden Verpflichtung zum Frieden sind wir hier zu diesem ökumenischen Friedensgebet in Sankt Katharinen zusammengekommen“, sagte der evangelische Stadtdekan in seiner Begrüßung und fuhr fort: „Wir vergessen dabei nicht, dass seinerzeit Deutschland den Zweiten Weltkrieg begonnen und unendliches Leid über Millionen von Menschen gebracht hat.“
Neben den historischen Bildern der Frankfurter Altstadt sehe man an diesem Gedenktag die Bilder von den zerbombten Städten in der Ukraine im Fernsehen oder im Internet. „Einen solchen Krieg hätten wir noch vor kurzer Zeit mitten in Europa nicht mehr für möglich gehalten“, so Knecht. Er beendete seine kurze Ansprache: „Wir wollen uns nicht damit abfinden, dass immer noch Menschen unter Krieg und seinen Folgen leiden – in der Ukraine, aber auch in Syrien, im Jemen, in Äthiopien, in Afghanistan und in einigen anderen Ländern. Denn wir geben die Hoffnung nicht auf, dass Gott für die Zukunft Frieden verheißt: Krieg und militärische Gewalt werden nicht das letzte Wort haben.“
Der katholische Stadtdekan Johannes zu Eltz sagte in seinem Gebet: „Um deine Kraft zum Frieden bitten wir dich, Gott: um die Phantasie der Liebe für uns alle, dass wir der Gewalt nicht immer nur mit neuer Gewalt begegnen.“ Und er betete: „Um deine Kraft zum Frieden bitten wir dich, Gott: um Menschen, die anderen Menschen beistehen, wo immer sie in Not sind und so den Glauben an die Menschlichkeit wachhalten.“
In ihrem Gedenken fokussierten sich zu Eltz und Knecht auf Gebete, Lesungen aus der Bibel und Gesang. Um 21.40 Uhr, zu dem Zeitpunkt als damals die Bomben auf Frankfurt fielen, läuteten die Glocken der Sankt Katharinenkirche, der Paulskirche und der Heiliggeistkirche am Dominikanerkloster.