Die Gustav-Adolf-Kirche in Niederursel sieht wieder aus wie 1927
Im Bauhaus-Stil hatte damals der vor allem für seine Kirchenbauten berühmte Architekt Martin Elsässer mit viel Farbe ein auffälliges Bauwerk in das von Fachwerk geprägte Alt-Niederursel gesetzt. Nun betritt die Besucherin die Kirche durch den eher dunklen Eingangsbereich und badet wenige Schritte später in Helligkeit. „Ich liebe die Decke. Das warme Rot erinnert mich an Liebe, Licht, Freundlichkeit und Blut“, gerät Pfarrer Stichling geradezu ins Schwärmen.
In den kleinen Seitenkapellen mischen sich Rot und Blau zu Lila. Kirchenbänke gibt es keine. Bei spirituellen Taizé-Andachten sitzen alle im Stuhlkreis. Sonntags im Gottesdienst schauen die Gemeindemitglieder zum Altar, der wie eine Skulptur aus der Wand herausgearbeitet ist. In der Taufkapelle dominieren Rot und Lila. Früher oft als Abstellraum missbraucht, ist sie jetzt ein sakraler Raum für 25 Personen mit dem Taufbecken als Mittelpunkt.
„Man merkt, dass die Kirche ursprünglich so gedacht war. Es ist nichts mehr künstlich an ihr“, sagt Pfarrer Stichling. Die Soundanlage und die Heizung sieht man nicht. „Wir wollen nicht in einem Denkmal leben, sondern mit den Möglichkeiten dieser einzigartigen Kirche viele Formen des Gemeindelebens abdecken.“
Die Wiedereröffnung der renovierten Gustav-Adolf-Kirche wird am Sonntag, 5. März, beim Gottesdienst um 10 Uhr gefeiert (Karl-Kautsky-Weg 64).