Bahn frei für wechselseitige Teilnahme von Katholiken und Evangelischen am Abendmahl
Katholische Christinnen und Christen nehmen am Abendmahl in einer evangelischen Kirche teil und umgekehrt – das könnte bereits beim Ökumenischen Kirchentag 2021 in Frankfurt Wirklichkeit werden. Denn der Ökumenische Arbeitskreis evangelischer und katholischer Theologen hat dies in einem am Mittwoch, 11. September 2019, in Frankfurt am Main vorgestellten Papier zur gemeinsamen Abendmahlspraxis als zentralen Punkt formuliert. Der Stadtdekan der Evangelischen Kirche in Frankfurt und Offenbach, Achim Knecht, zeigte sich erfreut über diese Erklärung: „Mein katholisches Pendant Johannes zu Eltz und ich haben schon lange eine gegenseitige Gastfreundschaft bei Eucharistie und Abendmahl im Blick. Für die Ökumene in Frankfurt und den Ökumenischen Kirchentag 2021 in Frankfurt ist das ein wichtiger Schritt.“ Es bestärke die evangelische und katholische Kirche in Frankfurt auch darin, sich gemeinsam in Stadt und Gesellschaft zu engagieren.
Durch dieses Votum führender evangelischer und katholischer Theologinnen und Theologen ist es zwar noch nicht möglich, dass katholische und evangelische Christinnen und Christen ein gemeinsames Abendmahl feiern, doch der Limburger katholische Bischof Georg Bätzing sieht „darin einen wichtigen und gangbaren Schritt auf dem Weg hin zu einer sichtbaren Einheit unserer beiden Kirchen“. Bischof Martin Hein von der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck sprach von einem "bahnbrechenden Dokument“.
Der Frankfurter Bürgermeister und Kirchendezernent Uwe Becker hatte sich im August öffentlich und mit Blick auf den Ökumenischen Kirchentag 2021 in Frankfurt dafür ausgesprochen: „Katholische und evangelische Christen teilen den gemeinsamen Himmel, es wird Zeit, dass sie auch das Brot gemeinsam teilen.“
Hier finden Sie das Papier im Wortlaut: Gemeinsam am Tisch des Herrn