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Antisemitismus schadet der Seele

Die Frankfurter Jugendkulturkirche Sankt Peter weitet ihre Bannerkampagne aus und verkündet, dass nicht nur Hass, sondern auch Antisemitismus der Seele schaden.

Das zweite Banner an der Jugendkulturkirche Sankt Peter. | Foto: Angela Wolf
Das zweite Banner an der Jugendkulturkirche Sankt Peter. | Foto: Angela Wolf

Nachdem die Jugendkulturkirche Sankt Peter schon vor einigen Wochen Stellung gegen den Hass bezogen hat, hängt nun das zweite Banner: Antisemitismus schadet der Seele, steht darauf und ist von der Bleichstraße aus beim Vorbeifahren zu sehen.

Mit wenigen Worten heißt es in einem Statement, dass sich jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger zunehmender antisemitischer und rassistischer Hetze ausgesetzt sehen. Sankt Peter fühlt sich dazu aufgefordert, etwas dazu zu sagen und solidarisiert sich mit jeglichem Engagement gegen Antisemitismus in Frankfurt. Damit schlägt das Team der Jugendkulturkirche in die Kerbe von Uwe Becker, Bürgermeister und Stadtkämmerer, der im Januar seine Plakate gegen Antisemitismus in Frankfurt klebte.

„Für ein jüdisches Leben und gegen Antisemitismus“ heißt es da. Dieser zivilgesellschaftliche Aufschrei ist wichtig, geht es doch bei vielen eher um die Politik des Landes Israel und weniger um die Menschen, die dem jüdischen Glauben angehören. Ein Differenzierung und die Aufklärung darüber muss weiter vorangetrieben werden. Mit einem wachsenden Anteil arabischer Muslime in Deutschland ist eine politische Kultur des analytischen und geschulten Blicks auf die komplexen Verhältnisse im Nahen Osten ein absolutes Muss.

Und wenn sich eine Jugendkulturkirche gegen einen wachsenden Antisemitismus in ihrer Stadt ausspricht, wäre es nur konsequent, Diskussionen rund um dieses Thema im Veranstaltungsplan aufzunehmen mit dem Ziel, die heranwachsende Generation dafür zu sensibilisieren, eine deutsch-jüdisch-islamische Streitkultur auf einem Fundament von Respekt, Augenhöhe, Anerkennung und Vergebung zu etablieren und damit dazu beizutragen, nicht den Nahostkonflikt zu lösen, aber ein besseres Verständnis aller Beteiligten zu generieren.


Autorin

Angela Wolf 123 Artikel

Angela Wolf ist Mitglied in der Redaktion des EFO-Magazins. Sie wurde 1978 in Aschaffenburg geboren. Heute lebt sie in Frankfurt am Main, wo sie Soziologie, Politikwissenschaften und Psychoanalyse studierte.

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